Stadt Schlaining: Welt soll besser werden
Von Georg Gesellmann
Als vor Jahren die damalige Staatssekretärin Maria Ferrero-Waldner nach Stadt Schlaining kam, um die European Peace University (EPU) hier zu besuchen, fragte Rektor Gerald Mader was ihr Begehr sei. „Ich wurde früher in New York (Waldner war einst tätig für die UNO, Anm.) immer wieder gefragt, was es Neues in Schlaining gebe. Und jetzt will ich es wissen“, lautete ihre Antwort. Das machte Gerald Mader zwar stolz, doch auf nationalem Boden – so scheint es– hinterlässt die Privatuni in Schlaining eher einen unterbesetzten Eindruck. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Mader will mehr Österreicher und Burgenländer dazu bewegen, an der Uni in Schlaining zu inskribieren. Denn in den vergangen Jahren waren es zwei bis drei Österreicher, die hier ihr Studium absolvierten.
Machtfrage
Doch das ist nicht das alleinige Problem in Schlaining. Wie so oft im Leben dreht es sich ums liebe Geld. Derzeit käme man damit aus, so Mader, aber wie es in Zukunft sein wird, lasse er offen. Das Land Burgenland steuert zwar 100.000 Euro bei, vom Bund sei kein Geld zu erwarten. Das sei, so Mader, auf den ersten Blick okay, weil es für Privatunis laut Gesetz keine Unterstützung gibt. Für Mader stellt sich allerdings die Frage, warum die Donauuniversität in Krems – ebenfalls eine Privatuni – sowohl vom Land als auch vom Bund Unterstützung erhält. „Es dürfte wohl die Macht des Landeshauptmannes von Niederösterreich ausmachen“, sagt Mader. Ansonsten wird die Uni im Südburgenland von privaten Sponsoren wie etwa der Bewag, die 35.000 Euro besteuert, und den Studienbeiträgen (2500 Euro pro Trimester) erhalten.
Abgesehen davon, die EPU startet frischen Mutes durch. Ab September 2012 sollen zwei neue Studiengänge in Schlaining mit dem Thema „For a better world“ durchgeführt werden. „Alle drei Programme richten sich an Menschen, die sich näher mit den Themen Frieden und Konflikt auseinander setzen wollen“, sagt Alexandra Eibling, Generalsekretärin der EPU. Als Teilnehmervoraussetzung ist ein erster Universitätsabschluss (Bachelor) vonnöten. Für den Studiengang Peacebuilding ist aber zusätzlich auch praktische Erfahrung im Bereich Frieden und Entwicklung erforderlich. „Und soziales Engagement“, meint Geschäftsführer des Trägervereines, Erwin Schranz.