Chronik/Burgenland

Salzlacken geht das Wasser aus

Die Zahl der Salzlacken ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Das geht aus einer Erhebung des ökologischen Zustandes hervor, die im Auftrag des Naturschutzbundes durchgeführt wurde.

Von ursprünglich 140 Salzlacken im Seewinkel seien noch 59 optisch erkennbar: „Davon sind rund 30 noch in einem relativ guten Zustand“, sagt Klaus Michalek, Obmann des Naturschutzbundes Burgenland. Die restlichen seien mehr oder weniger verlandet.

Jede Lacke wurde ihrem Zustand nach bewertet, auch Maßnahmen für die Zukunft wurden vorgeschlagen, so Michalek. Für die Lacken sei es wichtig, den Grundwasserstand möglichst hoch zu halten. Zudem würden Beweidungsprojekte – mit Pferden, Angusrindern (der KURIER berichtete) oder ungarischen Graurindern – durchgeführt: „Die Lacken bleiben nur frei, wenn das Gebiet regelmäßig beweidet wird. Sonst verbuscht es.“Extrem sei die Situation jeweils im Sommer: „Da trocknen halt die meisten Lacken dann aus, wenn nicht ein hoher Grundwasserspiegel vorhanden ist.“ Entsprechend dem hohen Wasserstand verteile sich die Vogelwelt heuer auf alle Lacken.

Das Zusammenspiel von mediterranem, kontinentalem und alpinem Klima, der Boden sowie die Topografie machten jene Landschaft aus, wo sich Lacken und Trockenrasen ausprägen konnten: „Das stellt das Besondere in diesem Raum dar“, so der Leiter der Biologischen Station in Illmitz, Thomas Zechmeister. „Die Salzlacken des Seewinkels sind ein Landschaftselement, das einzigartig ist“, erklärte Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (VP). Das Bestreben sei, den Wasserspiegel des Neusiedler Sees für die Nutzung, aber auch für die Ökologie gerade richtig in der Waage zu halten. Für die ländliche Entwicklung seien Umweltprogramme wie Leader und ELER wichtig, so Liegenfeld. Er sei optimistisch, weil diese Gelder großteils bis 2020 gesichert seien. Damit könne man laufende Programme in bewährter Weise fortsetzen.