Schlechte Noten für Autoverkehr rund um die Volksschule
Tag für Tag wird ab 7.40 Uhr die Kreuzung Rochusstraße – Bahnstraße bei der Volksschule zum verkehrsmäßigen Hexenkessel: Vier von zehn Kindern werden mit dem Auto zur Schule gebracht, nicht wenige Eltern parken auf der Bushaltestelle direkt vor dem Eingang. Die Busse können deswegen dort nicht stehen bleiben und hängen in der Kreuzung fest – manchmal geht minutenlang gar nichts mehr.
„Das erhöhte Verkehrsaufkommen im Schulumfeld bedeutet aber nicht nur Staugarantie, sondern auch eine große Gefahr. Für Kinder vor der Schule stellt die Vielzahl an Fahrzeugbewegungen, Sichtbarrieren und räumlichen Hindernissen ein massives Risiko dar“, erklärt Thomas Leitner, Landesstellenleiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, KFV.
Dass 40 Prozent der Schüler (insgesamt ca. 320) mit dem Auto gebracht werden, wäre laut Volksschuldirektorin Michaela Seidl nicht notwendig, „da das öffentliche Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut ist. Außerdem liegt die Volksschule so zentral, dass noch mehr Kinder zu Fuß in die Schule gehen könnten.“
Neues Verkehrskonzept
Für Bürgermeister Thomas Steiner steht jedenfalls die Überarbeitung des bestehenden Stadtentwicklungsplans ganz oben auf der Agenda, was auch die Verkehrsberuhigung bei der Volksschule inkludiert: „Ein neues Verkehrskonzept wird erarbeitet, bei dem die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Vordergrund stehen wird.“
Nicht nur in Eisenstadt geht am Schulweg die größte Gefahr für Kinder von Autos aus – als Mitfahrer bei den Eltern, durch den Zubringerverkehr oder durch rücksichtslose Autofahrer. Das hat eine Umfrage der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA ergeben, bei der knapp 40.000 Eltern-Fragebögen ausgewertet wurden.
Die AUVA hat daher mit dem KFV, mit Schulen, Behörden und der Exekutive im Burgenland, Wien und NÖ die Aktion „Sicher in die Schule“ gestartet. Am Montag fand in der Volksschule Eisenstadt ein Aktionstag statt, der Schüler und Eltern in Sachen Verkehrssicherheit sensibilisieren sollte.