Schilfdepots komplett zerstört
Schilfschneider Ernst Nekowitsch aus Illmitz kann das Unglück kaum fassen. Ein beachtlicher Teil seiner Schilfernte wurde Dienstagabend zum Raub der Flammen. 51.000 Bündel Schilf, die auf einem Acker außerhalb von Breitenbrunn gelagert waren, wurden vernichtet. Ein Schilfdepot wurde komplett zerstört, ein anderes erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auch einige Gerätschaften sind dem Feuer zum Opfer gefallen.
"Es war schon das dritte Mal, dass es hier gebrannt hat", erzählt der leidgeprüfte Unternehmer. "Aber so hoch war der Schaden noch nie", fügt er hinzu. Nekowitsch beziffert den Schaden mit 60.000 Euro. "Das Material ist eh versichert. Und der Imageschaden ist für mich viel, viel größer als die finanziellen Einbußen." Erst heuer habe er Neukunden angeworben, die er nun nicht beliefern kann. Der Großteil des Schilfes wäre für Schilfdächer und Matten verwendet worden.
Löscharbeiten
Der großflächige Brand sorgte für einen Großeinsatz der Feuerwehren, mehr als 100 Leute waren zehn Stunden lang mit den schweißtreibenden Löscharbeiten beschäftigt. Sieben Feuerwehren aus Breitenbrunn, Purbach, Kaisersteinbruch, Winden, Donnerskirchen, Schützen am Gebirge und Oggau waren mit etwa 20 Fahrzeugen vor Ort. Mittwochvormittag mussten die Löscharbeiten fortgesetzt werden, da noch einige Glutnester entdeckt wurden. "Um 13.30 Uhr wurde dann endgültig Brand aus gegeben," sagt Josef Nebenmayer von der Feuerwehr Breitenbrunn.
Die Brandursache war vorerst nicht bekannt. Das Landeskriminalamt hat Ermittlungen aufgenommen. Die hohen Temperaturen und die lang anhaltende Trockenheit würden zwar zu einer schnellen Verbreitung der Flammen beitragen, Auslöser sei die Hitze allerdings sicher nicht, teilte ein erfahrener Feuerwehrmann mit.
Generell herrsche bei dieser Witterung aber erhöhte Alarmbereitschaft bei den Feuerwehren. Achtlos weggeworfene Zigaretten könnten schnell ein Feuer entfachen. "Wichtig ist, sofort die Feuerwehr zu verständigen, wenn man Rauch bemerkt. Lieber einmal zu viel anrufen, als zu wenig und auf Nummer sicher gehen", sagte Nebenmayer.