Chronik/Burgenland

"Ruht" für leer stehende Kasernen

Die Berger Kaserne in Neusiedl am See wurde 2006 relativ schnell an den Mann gebracht. Die Wiener Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft Migra kauft das Objekt um 8,6 Millionen Euro. Für die Platzhirschen im Burgenland, die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG), war das Projekt zu teuer. "Außerdem ist das Gebäude denkmalgeschützt und da ist es immer schwierig, einen Konsens zu finden", sagt OSG-Geschäftsführer Alfred Kollar.

Abwarten

Wie es mit der Berger Kaserne weitergeht, das steht allerdings noch in den Sternen. "Jetzt warten wir einmal ab, es wird noch dauern", sagt Baumeister Werner Scharf von der Arwag-Holding, die für den Besitzer die technischen Arbeiten erledigt. In einem Jahr soll dann eine endgültige Entscheidung fallen: Ob Wohnungen gebaut werden, Geschäftslokale, das wissen man noch nicht genau. Eines dürfte sicher sein: "Ein Hotel kommt dort nicht hin."

Neusiedls Bürgermeister, Kurt Lentsch, wäre es aber "am liebsten", wenn die Berger Kaserne in ein Hotel umgebaut wird: "Das hab’ ich auch bei den Eigentümern deponiert." Nachdem ein Hotel erst kürzlich in Neusiedl geschlossen wurde, das bis zu 6000 Nächtigungen verzeichnete, bestünde eine Nachfrage, so der Bürgermeister.

Die Kaserne in Neusiedl ist also verkauft. Die Kaserne in Pinkafeld und Oberwart sind noch zu haben. Doch das Interesse hält sich in Grenzen. Wobei sich für die Turba Kaserne in Pinkafeld sowohl die OSG als auch eine neugegründete Immobilienfirma namens Pöll für die knapp 48.000 m² interessiert. Mehr als 1,9 Millionen Euro würde die Liegenschaft kosten. "Ja, diesen Preis würden wir bezahlen", sagt Johann Pöll. Über das Projekt im Detail zu sprechen wäre zu früh. Nur so viel: "Es ist etwas im Busch, nur Wohnungen werden es nicht sein."

Ausschreibung läuft

Mit dem Verkauf der Oberwarter Spork Kaserne schaut’s eher schlecht aus. Die Ausschreibung läuft noch bis Anfang September. Interesse haben die OSG und die Gruppe Pöll kurzfristig gezeigt. Kollar: "Wenn man sich alles durchrechnet, dann kommen wir auf einen Quadratmeterpreis von 130 Euro. Das ist eindeutig zu viel"

Der Kaufpreis (910.000 Euro) war für die Gruppe Pöll nicht das Hindernis. Johann Pöll: "Die Auflagen des Denkmalamts waren einfach zu hoch."