Rohstoff Holz erfährt Renaissance
Die gute Nachricht zuerst: Im Burgenland wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Ein Drittel der Landesfläche ist Wald, exakt sind es 133.000 Hektar. „Und alle 15 Minuten entsteht im Burgenland genug Holz für den Bau eines Hauses.“ Anlässlich des Tag es des Waldes am 21. März zieht Herbert Stummer, Obmann von proHolz Burgenland, Bilanz über den Zustand des Waldes und die Holznutzung.
Der Bedarf an der Verwertung des Rohstoffes sei jedenfalls gegeben, erklärt Stummer. „Die Leute kommen immer mehr von Öl und Gas als Energiequelle ab und besinnen sich auf den ureigensten Brennstoff.“ Nicht nur bei den Fernwärme- und Pelletsanlagen werde Holz mehr genutzt, auch die Hackschnitzelheizungen in neuen Wohnhäusern würden immer mehr gefragt, sagt der pro Holz Obmann. Der Trend gehe auch dahin, dass wieder mehr Burgenländer in den Wald gehen, um sich ihr Brennholz selbst zu machen. „Das sieht man auch daran, dass die Motorsägenkurse besser gebucht werden.“ Während es vor ein paar Jahren wegen fehlender Nachfrage keine solcher Kurse gegeben habe, gebe es jetzt pro Jahr burgenlandweit sechs bis sieben dieser Ausbildungsmaßnahmen mit jeweils bis zu 30 Teilnehmern.
Zugleich sichert der Wald für 300.000 Personen eine Einnahmequelle in rund 172.000 Betrieben. Im Burgenland sind es – rechnet man Land- und Forstwirtschaft zusammen – mehr als 20.000 Arbeitsplätze, schildert Martin Stelczmayer von der proHolz Burgenland. Im Vorjahr konnte österreichweit mit Holz ein Exportüberschuss von rund 3,5 Mrd. Euro erwirtschaftet werden.
Einiziger Wermutstropfen sei die schwindende Zahl an Facharbeitern. „Unsere Betriebe klagen, dass sie nicht genug Fachkräfte nachbekommen“, sagt Stummer. Um wieder mehr Tischler und Zimmerer für den Job zu begeistern, wird unter anderem auf einen eigenen Onlineportal für eine Ausbildung im Holzbereich geworben (siehe unten).
Der Wald sei aber nicht nur Wirtschaftsmotor, sondern erfülle auch eine wichtige Funktion für die Umwelt, so der proHolz-Obmann. So entlaste etwa ein Kubikmeter Holz die Atmosphäre um eine Tonne CO². Und noch ein Beispiel: Eine 20 Meter hohe Fichte gibt pro Tag 21.000 Liter Sauerstoff ab. „So viel, wie wir Menschen zum Atmen brauchen.“
www.holz-plattform.at
www.lehremitholz.at
Den „Tag des Waldes“ hat die Ernährungs- und landwirtschaftsorgansiation der Vereinten Nationen (FAO) in den 1970er Jahren als Reaktion auf die globale Waldvernichtung ins Leben gerufen. Baum des Jahres 2015 ist die Weißtanne. Sie erreicht eine Höhe von 40 Metern, die Rinde ist weißlich-silbergrau. Sie dient u.a. als Bauholz und für Möbel.
Im Burgenland findet man vorwiegend Laub- und Mischwälder. 32 Prozent sind Kiefern, 19 % Eiche und 15,6 %Fichten. In der Holzindustrie sind im Burgenland 820 Personen beschäftigt, bei Tischlereibetrieben 950 und in den Holzbaubetrieben 450.