Chronik/Burgenland

"Qualität ist einfach super"

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Die Obstbauern Stefanie und Gustav Koch aus Wiesen verkaufen ihre Marillen knapp vor der Stadteinfahrt in Eisenstadt auf der B50. Sie sind mit der heurigen Ernte, die dieser Tage begonnen hat, "sehr zufrieden". Der Verkauf gehe gut. Die Preise liegen für zwei Kilogramm bei zehn Euro, für fünf verrechnen sie 18 Euro. Für die doch relativ hohen Preise wollen sich die Kochs nicht entschuldigen: "Was wiegt’s, das hat’s. Die Qualität ist ganz einfach super."

Aufgrund des milden Winters rechnet Rudolf Dorner, Produktionsberater der burgenländischen Landwirtschaftskammer, mit einer überdurchschnittlichen Ernte. "Im heurigen Jahr ist mit einer mengenmäßig sehr guten Ernte von rund zwei Millionen Kilo im Burgenland zu rechnen", sagt Dorner.

Die Blüte, die heuer bereits Mitte März stattfand, wirkte sich auf die Marillen positiv aus. Das schöne Blütewetter und der hervorragende Bienenflug bewirkten einen guten Fruchtansatz. "Aus fast jede Blüte ist eine Frucht geworden", sagt der Obstbauexperte. Auch der Preis würde stimmen. Im Gegensatz zum Straßenverkauf dürfen die Direktvermarkter mit zwei bis vier Euro pro Kilo rechnen; bis zu 80 Cent werden für Marillen, die fürs Schnapsbrennen verwendet werden, bezahlt.

Die burgenländischen Obstbauern bewirtschaften auf mehr als 140 Hektar an die 130.000 Marillenbäume, hauptsächlich die Sorten Ungarische Beste, Keczkemeter Rosenmarille, Bergeron, Goldrich und Frühmarille aus Kittsee.

Die traditionellen Anbaugebiete des Burgenlandes liegen im Raum Kittsee (Genuss Region Kittseer Marille), Hornstein, Wiesen und in Rechnitz.

Bio-Marillen

"Die Ernte ist zwar geringer als im vergangenen Jahr, aber die innere Qualität der Marillen ist hervorragend", sagt Bio-Obstbauer Walter Zwiletitsch aus Hornstein. Schuld an der kleineren Menge sei der Frostspanner (Schmetterling) gewesen. Daher könne er die Nachfrage nicht erfüllen. Zwiletitsch: "Das ist so in der Natur: einmal gut und einmal schlecht."

Doch es gibt nicht nur Bio-und konventionelle Bauern, sondern Familien, die in ihrem Garten ein, zwei vielleicht sogar drei Marillenbäume stehen haben. Früherwar es so, dass diese Marillen zu Händlern gebracht wurden und sich daraus ein kleiner Zusatzverdienst ergab. Heute gibt es diese Händler nicht mehr.

Also was tun mit den Marillen? Verschenken oder Schnapsbrennen, lautet die Antwort.