Chronik/Burgenland

Positive Bilanz mit einem Kritikpunkt

Hans-Jürgen Groß, der Präsident des Österreichischen Zivilinivalidenverbandes (ÖZIV), Landesverband Burgenland, ist ein umtriebiger Mann. Wenn ihm etwas gegen den Strich geht, weil er feststellen muss, dass Menschen mit Behinderung benachteiligt werden, dann verbeißt er sich in die Sache, auf der Suche nach Gerechtigkeit.

Im heurigen Jahr machte dem Präsidenten vor allem das Katamaran in Rust zu schaffen. Das neu erbaute Lokal am Ufer des Neusiedler Sees ist für Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung nur zum Teil benützbar, denn die Räumlichkeiten im Obergeschoß sind nur über eine Treppe erreichbar. Der im Baubescheid vorgesehene behindertengerechte Lift wurde nicht gebaut. Nun liegt der Fall bei der Volksanwaltschaft.

„Für mich ist das Beispiel Katamaran richtungsweisend dafür, wie man im Burgenland mit älteren Menschen und Menschen mit Behinderung umgeht. Der gleichberechtigte Zugang in die Gesellschaft wird ihnen verwehrt. Wir sehen das als klare Schlechterstellung und diese werden wir ein für alle Mal abschaffen“, erklärt Groß, der abseits des Katamarans auf ein positives und sehr arbeitsreiches Jahr zurückblicken kann.

Der Schwerpunkt lag auf der Aktion "ÖZIV macht mobil – Gratis Rollstühle für Mitglieder". Zahlreiche Rollstühle konnten an bedürftige Personen übergeben werden.

Neues Büro

Hoch war auch die Summe an Beratungsleistungen. 3500 Kontakte wurden von Funktionären, Mitarbeitern und freiwilligen Helfern des ÖZIV bearbeitet. „Das ist nicht nur eine Steigerung bei den Mitgliederzahlen, auch die Beratungsleistungen sind um 15 Prozent angestiegen“, sagt Groß. Weiters wurden mehr als 500 Anträge und Gerichtsverhandlungen durchgeführt.

Zufrieden zeigt sich der ÖZIV-Präsident auch mit den zahlreichen Veranstaltungen, die gemeinsam mit Partnern durchgeführt wurden. „Krönender Abschluss war unsere Weihnachtsfeier mit den Wiener Sängerknaben“, freut sich Groß, der im Jänner 2012 auch in Oberwart ein Büro eröffnen wird.