Chronik/Burgenland

Polizist rettete einem Studenten das Leben

Ein burgenländischer Polizist wird derzeit in Ungarn als Held gefeiert. Der 49-jährige Gruppeninspektor rettete am vergangenen Sonntag das Leben eines jungen Studenten, der sich das Leben nehmen wollte.

Albert Artner ist seit 1. Februar in Szeged im Frontext-Einsatz. Seine eigentliche Aufgabe ist es, gemeinsam mit der ungarischen Exekutive die Schengengrenze zu überwachen. In seiner Freizeit geht Artner regelmäßig entlang des Flusses Theiss walken. So auch am Sonntagvormittag. „Auf dem Rückweg habe ich auf der Brücke den Mann gesehen, der gerade aufs Brückengeländer gestiegen ist und mich entgeistert angeschaut hat“, erzählt Artner im KURIER-Gespräch. Als er den Blick des jungen Mannes gesehen hat, „habe ich gleich gewusst, dass er etwas Schlimmes vor hat“.

„Don’t jump“

Mit englischen Zurufen wollte der Nordburgenländer den Mann davon abhalten, von der rund 15 Meter hohen Brücke zu springen. „Ich war cirka zwei Meter von ihm entfernt und hab ’don’t jump’ geschrien, aber er hat nicht auf mich gehört und wie wild mit seinen Händen gestikuliert“, schildert der Polizist. Als sich der Student über das Geländer gebeugt hat und ins Trudeln gekommen ist, ist Artner los gestartet, um ihn von seinem Suizidversuch abzuhalten. „Ich habe ihn bei der Jacke und am Fuß gepackt und versucht, ihn zurückzuhalten“, erzählt Artner. Doch der Student „hat sich gewehrt und mit mir gerauft, weil er unbedingt springen wollte“, schildert der Lebensretter. „Während ich versucht habe, ihn vom Brückengeländer wegzubringen, sind mir Gedanken in den Kopf geschossen, was ich machen soll, wenn er tatsächlich springt“, sagt Artner.

Doch dazu ist es zum Glück nicht gekommen. Schließlich kamen dem Burgenländer vier ungarische Beamte zu Hilfe, ein Passant hatte diese verständigt. Die fünf Männer konnten den Studenten, den Artner auf 20 bis 25 Jahre schätzt, von der Brücke in Sicherheit bringen. Warum sich der türkische Jus-Student in Szeged das Leben nehmen wollte, weiß sein Lebensretter nicht.