Pferde nicht vergiftet: Ursache unbekannt
Die Aufregung war groß, als vor rund zwei Wochen zehn Pferde aus einem Reitstall in Andau mit Vergiftungserscheinungen in die Tierklinik nach Wien gebracht wurden. Zwei Pferde mussten sogar eingeschläfert werden (der KURIER berichtete). Schnell wurden Vermutungen angestellt, dass es sich dabei um einen Anschlag eines Tierquälers gehandelt hat. Um die wahre Ursache herauszufinden, wurden Proben des Futters sowie der Organe der Tiere untersucht. Erste Ergebnisse liegen nun vor.
"Unsere Analysen haben ergeben, dass es sich um keine Vergiftung handelt. Er wurden keine klassischen Toxine festgestellt", erklärt Doris Sallaberger von der Veterinärmedizinischen Universitätsklinik. Das bestätigt auch Peter Karall, Amtstierarzt von Neusiedl am See. "Es wurden zwar im Futter Samen des giftigen Stechapfels gefunden, aber die Menge war zu gering. Die Toleranzgrenze wurde eingehalten. Auch in der Leber wurde kein Hinweis auf eine Vergiftung gefunden", sagt Karall. Obwohl weitere Untersuchungsergebnisse von Mageninhalt, und Niere noch ausstehen, glaubt der Amtstierarzt nicht an einen Anschlag. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Täter gezielt herumgegangen ist und die Pferde absichtlich vergiftet hat." Laut Karall sind die Ursachen für eine Kolik bei Pferden vielfältig. "Es gibt immer eine Ursache. Pferde sind so sensible Tiere, dass oft schon ein Wetterumschwung ausreicht."
Für Reitstallbesitzer Helmut Altmann ist es also nach wie vor ein Rätsel, warum seine Tiere erkrankt sind. Seit Sonntag sind alle Pferde wieder daheim im Stall. Zurück bleibt der finanzielle Schaden. "Die Behandlungen haben uns 20.000 Euro gekostet. Dazu kommen noch die Nachbehandlungen", erklärt Helga Altmann. Um den Altmanns finanziell unter die Arme zu greifen, hat der Reitclub Andau eine Spendenaktion gestartet. "Die Tierarztkosten können dadurch gedeckt werden. Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützt haben", sagt Altmann.