"Österreich liest": Wo Leseratten lebendig werden
Von Tamara Gmaschich
Lest nicht wie die Kinder, zum Vergnügen, noch wie die Streber, um zu lernen, nein, lest, um zu leben. Den Worten von Gustave Flaubert, dem Schöpfer der Romanfigur "Madame Bovary", zufolge werden Leseratten von 15. bis 21. Oktober besonders lebendig. Von West bis Ost lautet die Parole zum 7. Mal "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek", im Burgenland möchten mehr als 60 Veranstaltungen Lust auf das "Kino im Kopf" machen. Vor allem in jungen Köpfen und deshalb greifen Autoren auch direkt vor Schülern – ob Volksschüler oder Gymnasiasten – zur Lektüre aus eigener Feder.
Eröffnet wird das Literaturfestival am Montag, 10 Uhr, in der AK-Bücherei Eisenstadt, wo Ingrid Sonnleitner aus ihrem neuesten Krimi lesen wird, am 16. 10. ist die Bibliothekarin und Autorin mit "Im Fokus der Adelheid H." in der AK Bücherei Oberwart zu Gast. Schon morgen, Sonntag, färbt die Lesewoche auf das OHO ab. Das bestimmende Motto ist die Reihe "Shopping Town – Chancenlose Innenstadt?", dazu passend: Der Besuch von Heinz Vegh samt seinem Roman "Shopping Town 66". Der Architekturraum Burgenland verleiht mit der Ausstellung "Nehmen Sie Platz" zeitgenössischer Orts- und Platzgestaltung im ländlichen Raum Ausdruck (ab 17 Uhr). Am 17. 10. gibt Franz Stangl Einblick in seinen zweiten Csaterberg-Krimi "Zungen wie von Feuer", tags darauf liest Peter Henisch aus seinem Roman "Großes Finale für Novak" (beide 19 Uhr). Eine Institution, die seit 20 Jahren Bücher unters Volk bringt, die edition lex liszt 12, wird im OHO am 20. 10. mit einem speziellen Mulatschag gefeiert.
Lauschen statt feiern ist am 17. 10. wiederum in der AK Eisenstadt angesagt, wenn Manfred Chobot und Gerald Jatzek aus ihrem neuesten Buch "Der Hund ist tot. Grätzelgeschichten aus 24 Wiener Bezirken" lesen.
Wer in den ersten Facebook-Roman der Welt reinhören möchte, sollte am 18. 10. im Schwimmcafe in Eisenstadt bei Auszügen aus "Zwirbler" die Lauscher spitzen, Literatur entsteht dort direkt beim Posten auf Facebook. Beispielsweise im Literaturhaus Mattersburg versorgt man kleine "Leseratten" am 18. 10. im Bilderbuchkino, die Akteure auf großer Leinwand sind Figuren von Janosch. Buch-Falt-Kunstwerke sind bei der "Nacht des Buches" am 20. Oktober in der Gemeindebücherei in Wimpassing zu bestaunen, rund ums Feuer im Hof kann man sich außerdem bei Glühwein und Kartoffeln stärken. Alles, was hungrige Bücherwürmer begehren, ist am 20. Oktober bei großen Bücherbasaren etwa auf dem Jennersdorfer Hauptplatz sowie in der AK Eisenstadt erhältlich.
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