Chronik/Burgenland

Geteilte Meinungen über Markt-Standort

Zäher Verkehr, hupende Autofahrer sowie Marktfahrer und Fußgänger auf der Hauptstraße prägen das Bild in Neusiedl jeden ersten Montag im Monat. Für den seit Oktober im Stadtzentrum stattfindenden Monatsmarkt muss die Hauptstraße gesperrt werden. „Weil die Kalvarienbergstraße, der ursprüngliche Standort saniert wird und gleichzeitig auch das Stadtzentrum belebt werden soll“, lautet die Erklärung aus der Stadtgemeinde .

Marktfahrer, Besucher und Anrainergeschäfte sind über die Neuerung geteilter Meinung. „Die Kunden müssen sich jetzt neu zurecht finden, weil es eine andere Anordnung der Stände gibt“, sagt Herr Schlögl aus dem Bezirk Oberpullendorf, der seit 40 Jahren im Geschäft ist. Der Verkauf werde immer schlechter, weil die Marktfahrer nicht mit der Konkurrenz in den Einkaufszentren an den Stadträndern mithalten können. Brunhilde Grabner verkauft Textilien, „das Geschäft geht hier gleich wie in der Kalvarienbergstraße, aber dort war‘s besser, es hat nicht so gezogen“, sagt die Niederösterreicherin.

Überhaupt nicht erfreut über den neuen Marktplatz ist man in Wallners Regionalladen auf der Hauptstraße. „Wenn ich nicht offen haben müsste, würde ich das Geschäft Montagvormittag gar nicht aufsperren, es ist nichts los“, sagt der Angestellte. Die Gastwirte im Zentrum profitieren hingegen von den Marktstandlern, sagt Judith Silber-Rainer von der Stadtgemeinde Neusiedl.

Auf die Beschwerden von Autofahrern, die auf Einbahnen in Seitenstraßen umgeleitet werden, habe man inzwischen reagiert. Verkehrsverzögerungen könne man trotzdem nicht ganz vermeiden.