Chronik/Burgenland

Nach Ostern kann von Frieden in der Diözese nicht gesprochen werden

Warum Georg Lang, Pfarrer in St. Margarethen, vor drei Monaten das Handtuch als Generalvikar geworfen hat, will Lang offenbar nicht näher erläutern. Für den KURIER war er trotz mehrmaliger Versuche nicht erreichbar. In den Pfarrnachrichten seiner Heimatgemeinde schreibt er aber unumwunden: „Es waren schon Inhalte und auch Entscheidungen, die ich immer öfter nicht mehr mittragen konnte bzw. die ich nicht aus voller Überzeugung verantworten konnte“. Welche Entscheidungen das waren, das beantwortet Lang nicht.

Normale Menschen

Lang sei der Rückhalt in der Pfarre sehr wichtig und das Amt sei nicht der Grund gewesen als Generalvikar zurückzutreten. In den Pfarrnachrichten schreibt er: „Das Leben in der Pfarre hat mich oft ,gerettet‘, wenn ich von meinem Dienst gekommen bin und wieder mit ,normalen‘ Menschen Gottesdienst feiern durfte...“

Dass das Verhältnis zu Bischof Ägidius Zsifkovics, der Lang freilich zum Generalvikar gemacht hatte, nicht so toll gewesen sein dürfte, hört man hinter vorgehaltener Hand – sowohl aus dem Bischofshof als auch aus der Pfarre: „Ich will dazu nichts sagen, das regt mich zu sehr auf. Ich stehe auf jeden Fall hinter unserem Pfarrer und nicht hinter dem Bischof“, sagt eine ältere Katholikin aus St. Margarethen.

Ein Pfarrer aus dem Südburgenland hat offenbar Probleme mit dem Führungsstil des seit Herbst 2010 amtierenden Bischofs. In einem Mail an den KURIER will er es „gleich auf den Punkt bringen: Mir fehlt bei Bischof Zsifkovics das ehrliche Miteinander, das bisher in unserer Diözese gepflegt wurde. Mir kommt der Bischof vor als absolutistischer Herrscher, so hart das jetzt klingen mag, der seine Entscheidungen hat“. Und diese dann auch durchsetze (z.B. Versetzungen von Pfarrern gegen deren Willen, was dazu führe, dass ein früherer Pfarrer (Pfarre der Redaktion bekannt) eine Auszeit genommen habe, um für sich zu klären, wie gehe es mit ihm unter dieser Diözesanleitung weiter. Es gebe Angst in der Diözese bei Hauptamtlichen, weil sie fürchten entlassen zu werden.

Karriere

Der Pfarrer aus dem Südburgenland meint auch, dass „Bischof von Eisenstadt“ nicht das Lebensziel von Zsifkovics sei, „sondern, dass er noch mehr werden möchte“.

Soweit der Pfarrer, mit der Bitte, weder seinen noch den Namen der Pfarre zu nennen, „sonst bin ich morgen entlassen vom Bischof“.