Mit Hightech gegen Traktor-Diebe
Von Georg Gesellmann
Die kommenden Zeiten könnten für Traktordiebe unter Umständen schwieriger werden. Denn gemeinsam mit der Polizei, einer Security-Firma und der Versicherungsgesellschaft Uniqa hat die Landwirtschaftskammer (LWK) ein Konzept entwickelt, das Früchte tragen könnte. Vorausgesetzt der Landwirt spielt mit und nimmt auch Geld in die Hand.
Und zwar könnte die Wagner Sicherheit GesmbH. ein System am Traktor installieren, „das zum einen das modernste in Europa ist und zum anderen den Tätern das Leben sehr schwer macht“, sagt Firmen-Geschäftsführer Herbert Wagner. Das Auffallendste dabei: „Bei unautorisierter Inbetriebnahme oder Manipulation am Traktor wird sofort geheim die Polizei alarmiert.“
Kosten
Dem Landwirt koste das Gerät im ersten Jahr rund 720 Euro, in den Folgejahren sei mit 200 bis 300 Euro an Kosten zu rechnen. Die Landwirtschaftskammer will in der Startphase des Projekts einen zehnprozentigen Zuschuss leisten, erklärte Präsident Franz Stefan Hautzinger. Er will das Projekt vorantreiben, „denn die Bauern sind eigentlich sehr gutgläubig, so nach dem Motto: Was soll mir passieren, mir wird doch niemand meinen Traktor stehlen“. Vielfach werde es den Dieben zu leicht gemacht.
Wichtig sei, dass im Fall eines Diebstahls Landwirte nicht zur Selbstjustiz greifen, sagt Burgenlands Polizeidirektor Hans Peter Doskozil. Ein Wermutstropfen beim Alarmsystem: Kommt es zu einem Fehlalarm, ist dieser kostenpflichtig. Der Betroffene muss dann 109 € zahlen.
Bis dato registrierte die Polizei im Burgenland 19 Traktordiebstähle bei vier Versuchen. Das sind nicht so wenige, wenn man bedenkt, dass in Frankreich vom Herbst 2012 bis zum Frühjahr 2013 38 Fälle gemeldet wurden.