Kleine Gemeinde mit großem Herz
Gerade fährt wieder ein Polizeiauto zur Grenzstation Nickelsdorf. Die Beamten steigen aus und beziehen für die nächsten zwei Stunden Stellung an ihrer Arbeitsstelle: die A4. Seit Montagnachmittag werden im grenznahen Bereich wieder Verkehrskontrollen durchgeführt. "Es geht darum, die Schlepperkriminalität zu bekämpfen und Flüchtlinge, die zu Fuß unterwegs sind, aufzugreifen. Fahrzeuge, die verdächtig sind, werden angehalten und überprüft", erklärt die zuständige Einsatzleiterin Daniela Landauer.
Von Müllbergen, die angeblich hinterlassen wurden und in sozialen Netzwerken für Kritik sorgen, ist Dienstagvormittag nichts zu sehen. "Die Asfinag hat am Wochenende mit Schneepflügen den Müll beseitigt. Dass bei so vielen Menschen, die versorgt wurden, Müll entsteht, ist aber auch klar", sagt Bezirkspolizeikommandant Rainer Bierbaumer.
"Unendlich dankbar"
Eine, die auch mitgeholfen hat, war Irmgard Pahr. "Ich habe im Büro Handtücher für die Flüchtlinge gesammelt und auf Facebook zum Spenden aufgerufen", erzählt die Nickelsdorferin.Bürgermeister Gerhard Zapfl war von der Hilfsbereitschaft seiner Gemeinde überwältigt. "Ich bin allen unendlich dankbar. Wir haben so viele Spenden bekommen, dass wir sogar zum Spendenstopp aufrufen mussten. Vereine und Diakonie haben hervorragende Arbeit geleistet", sagt Zapfl.
Flüchtlinge, die jetzt noch aufgegriffen werden, werden in der Nova Rock Halle erstversorgt. "Derzeit befinden sich hier rund 70 Personen", sagt Alexander Heller vom Roten Kreuz. "Wir sind mit zehn Einsatzkräften vor Ort. Außerdem ist auch immer ein Arzt anwesend", erklärt Heller. Wie es weitergeht, weiß auch er nicht: "Wir bleiben auf jeden Fall in Bereitschaft."