Flüchtlinge helfen im Golser Seniorenheim
Neben den Arbeiten im Garten leisten die Männer auch im Alltag Unterstützung, erledigen Hilfsdienste oder sind einfach für die Bewohner da. Göltl spricht von einem "Gewinn für alle – das Seniorenheim profitiert und auch die Männer, denn sie haben eine Beschäftigung und müssen nicht untätig herumsitzen."
Gute Erfahrungen
Insgesamt leben in Gols 30 Asylwerber, hauptsächlich aus Syrien, Somalia und dem Irak. Bürgermeister Hans Schrammel (SPÖ) hat bisher nur positive Erfahrungen gemacht. "Schon seit Jahrzehnten nehmen wir Flüchtlinge auf", erklärt Schrammel.
Untergebracht sind die 30 Männer in einer Pension, die von Carmen Brunner geführt wird. "Ich spreche fünf Sprachen. Das ist ein großer Vorteil, so kann ich mich mit allen verständigen", sagt Brunner. Dass sie sich gegen 30 Männer durchsetzen müsse, sei kein Problem. "Auch wenn in manchen Kulturen Frauen nicht mit Männern gleichgestellt sind – hier bin ich der Chef."
Um die Sprache zu lernen, besuchen alle einen Deutschkurs. Auch die fleißigen Helfer des Seniorenheims erhalten jeden Vormittag Deutschunterricht von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter. Ortschef Schrammel bekräftigt, wie wichtig dies sei. "Sprache ist das beste Mittel zur Integration." Ein Problem gäbe es aber: "Viele sind Analphabeten, können auch in ihrer Muttersprache weder lesen noch schreiben. Da ist es sehr schwierig, ihnen Deutsch beizubringen", sagt Brunner.
Ortsleben
Der Bürgermeister erzählt, dass die Flüchtlinge auch gerne bei Veranstaltungen im Ort dabei sind. Dabei würden sie es sich auch nicht nehmen lassen, den Ortschef auf ein Getränk einzuladen. "Natürlich lasse ich sie nicht zahlen. Aber es ist eine nette Geste."
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