Chronik/Burgenland

Im Burgenland wird am meisten Alkohol getrunken

"Es ist ein schleichender Prozess. Trinken hat im Burgenland Tradition. Kinder bekommen das von klein auf mit. Das ist seit Jahrzehnten der Fall und da gehört dringend etwas dagegen getan", sagt Burgi Hausleitner, Leiterin der Suchtprävention vom Psychosozialen Dienst (PSD) Burgenland. Rund 370.000 Österreicher gelten als alkoholkrank. Weitere neun Prozent konsumieren Alkohol in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß. Am meisten wird im Burgenland, am wenigsten in Vorarlberg getrunken.

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Um mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen, findet noch bis 21. Mai unter dem Motto "Wie viel ist zu viel?" in ganz Österreich die Dialogwoche Alkohol statt. Fragen wie, ab wann der Alkoholkonsum zur gesundheitlichen Gefahr, stehen dabei im Mittelpunkt. Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe im Burgenland gab es am Montag in der Fußgängerzone in Eisenstadt.

Behandlung

Der PSD bietet in jedem Bezirksvorort ein Behandlungszentrum bzw. Ambulatorium. Im Vorjahr wurden landesweit 575 Personen aufgrund von Alkoholproblemen in den Zentren behandelt und beraten. "Alkoholabhängigkeit kann lange Zeit verborgen bleiben. Es ist eher selten, dass Betroffene aus eigenem Antrieb zu uns kommen. Meist fällt durch die Abklärung und Behandlung von anderen Störungen auf, dass auch Alkohol ein Problem ist", sagt Brigitte Schmidl-Mohl, Chefärztin des PSD Burgenland.

Ob man selbst gefährdet ist, kann im Rahmen der Dialogwoche Alkohol getestet werden. Als risikoarm gilt für Männer ein durchschnittlicher, täglicher Konsum von 24 Gramm und für Frauen von 16 Gramm, also rund 0,6 bzw. 0,4 Liter Bier pro Tag.

Alle Termine in den einzelnen Bezirken finden Sie online unter www.dialogwoche-alkohol.at