„Himmel und Haydn“ brennt wie eh und je
Von Tamara Gmaschich
Weil zum 200. Todestag Haydns 2009 aus der Taufe gehoben, hätte man hinter Himmel und Haydn eine Eintagsfliege vermuten können. Die erfreulichen Reaktionen hätten bewirkt, dass die Reihe „kein Strohfeuer ist, es ist Kontinuität entstanden“, erklärt der künstlerische Leiter Gerhard Krammer. Diese Beständigkeit zeigt sich im Jahresprogramm 2013 „Singt dem Herrn alle Stimmen!“ durch fünf Veranstaltungen, die Krammer mit Inge Strobl-Zuchtriegl, Ratsvikarin der Pfarre Oberberg, und Kooperationspartnern vorstellte. „Wir wollen Möglichkeiten zur Begegnung und zum Dialog zwischen Künstlern und Publikum geben“, pochen die Organisatoren darauf, dass man kein reiner Konzertveranstalter sei. Klangraum ist die Bergkirche, heuer werden drei Jubiläen gefeiert. Reichhaltig Einerseits das 20-jährige Bestehen des Vereins KIBu. In Oberschützen wurde diese Plattform für Komponisten und Interpreten im Burgenland ins Leben gerufen. Krammer sei Geburtshelfer gewesen, erzählt Vereins-Präsident Thomas M. Monetti. Gemeinsam mit KIBu wird „Himmel und Haydn“ am 17. März mit einem Chorkonzert des J. M. Hauer Ensembles eröffnet, das Repertoire spanne sich von der Renaissance bis zur Moderne. Unter der Leitung von Emanuel Schmelzer-Ziringer sind in der Bergkirche u.a. Werke von Orlando di Lasso über Francis Poulenc bis Karl Messner, Otto Strobl und Krammer selbst zu hören.
Nächtliches Klangaufkommen im Gotteshaus verspricht auch 2013 „Die Lange Nacht der Kirchen“ am 24. Mai, Mitgestalter ist ein weiterer Jubilar: Der heuer seit 150 Jahren bestehende Haydn Chor. Groß werde der Geburtstag am 6. Oktober mit einem Festkonzert im Haydnsaal gefeiert, verrät Obfrau Gaby Wieger. „Ein ganz großer Feiertag für Himmel und Haydn “, so Krammer, wird an Haydns Todestag am 31. Mai begangen. Lebendiges wolle man wie immer mit der „Schöpfung“ bieten. Erstmals in Krammers Fassung für Bläser-Harmoniemusik. In dieser Version sind Teile einer Bearbeitung aus dem Jahre 1842 zu hören, die der Komponist im Zentralarchiv von Neuenstein nahe Stuttgart entdeckt hat. Eine jazzige Note fügt das „Trio 57“ Haydns Schöpfung hinzu. Inge Pischinger, Ferdinand Habersak und Johann Hausl werden fünf Arien aus dem Oratorium in Jazz- und Gospel-Manier interpretieren. Musik und Erzählungen von Pater Georg Sporschill werden am 3. November in Einklang gebracht. Sporschill engagiert sich u.a. in Rumänien und Bulgarien für Straßenkinder. Des Jubiläums „20 Jahre Anerkennung der Roma im Burgenland als autochthone Volksgruppe“ wird musikalisch gedacht. „Ich hoffe, dieses Konzert hilft, dass Europa wachgerüttelt wird und für diese Menschen Verantwortung übernimmt“, sagt Rudolf Sarközi, Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma.