Chronik/Burgenland

Hallenbäder: Ruf nach Unterstützung wird lauter

Seit bekannt wurde, dass das Hallenbad in Neusiedl am See aufgrund des Schuldenbergs der Stadt möglicherweise vor dem Aus steht, fordert Bürgermeister Kurt Lentsch finanzielle Unterstützung vom Land (der KURIER berichtete). In einem offenen Brief der Schwimmunion an den Landeshauptmann wollen nun auch prominente Bezirksbewohner eine Finanzspritze vom Land. "Das Hallenbad ist eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Institution im Bezirk. Kinder müssen die Möglichkeit haben, schwimmen zu lernen. Das können sie nur in einem Bad. Die Therme ist dafür nicht geeignet", sagt Winzer Erich Scheiblhofer. Diese Meinung teilt auch Leo Hillinger. "Meine Kinder sind leidenschaftliche Triathleten. Das Hallenbad ist weit und breit das einzige in unserer Nähe und eine super Alternative zum Neusiedlersee", meint der Winzer.

Zuschuss für Pinkafeld

Neben Neusiedl haben auch Eisenstadt und Pinkafeld mit den Erhaltungskosten ihrer Hallenbäder zu kämpfen. Während Thomas Steiner, Bürgermeister von Eisenstadt, die Forderung seines Amtskollegen Lentsch unterstützt, kann dies Kurt Maczek, Ortschef in Pinkafeld, nicht nachvollziehen. "Durch das Hallenbad haben wir ein Defizit von rund 400.000 Euro. Das ist aber kein Grund zuzusperren. Die Forderung einer Förderung vom Land ist sehr populistisch. Wir müssen das Budget eben so planen, dass wir durchkommen", sagt Maczek.

Für Landeshauptmann Hans Niessl hat sich die Frage nach einer Landesförderung bereits geklärt. Demnach hat Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (ÖVP) über Bedarfszuweisungen die Möglichkeit, die ÖVP-Gemeinden Eisenstadt und Neusiedl zu unterstützen. "Ich hab der Stadtgemeinde Pinkafeld, für die ich als sozialdemokratische Gemeinde zuständig bin, eine finanzielle Unterstützung bereits zugesagt", sagt Niessl.

ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer sieht die Sache anders. "Die Förderungen sind nicht Aufgabe der Partei, sondern des Landes."