Mensdorff-Pouilly ruft Polizei zu Treibjagd
Von Birgit Seiser
Neun Streifenwagen mit je zwei Mann sind laut Polizei am Samstag in Bildein bereitgestanden, um 25 Tierschützer von der Treibjagd-Gesellschaft des Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly fernzuhalten. Die Behörden hatten zuvor 200 Meter rund um das Jagdrevier ein Platzverbot ausgesprochen.
Während drinnen das Wild vor die Flinten der Jäger getrieben wurden, mussten die Einsatzkräfte draußen mehrmals die Aktivisten vertreiben. Einer wurde kurzzeitig festgenommen, weil er sich trotz Ermahnung im Sperrgebiet aufhielt.
Polizeieskorte
"Das war keine Absicht, dass sich der Mann in der Sperrzone aufgehalten hat", sagt Tierschützer Martin Balluch, der die Treibjagd auf Bildern festhielt. Die konnte Balluch nur machen, weil das Jagdgebiet auf einer Seite schon in Ungarn liegt und es dort kein Platzverbot gab. Außerdem seien es weitaus mehr Polizisten gewesen: "Es waren mindestens 20 Autos dort. Teils in zivil. Als Herr Mensdorff-Pouilly dann nach der Jagd wegfuhr, wurden Blaulichter auf den Autos mit Wiener Kennzeichen befestigt, die den Jäger nach Hause eskortierten", behauptet Balluch.
Was dieser Einsatz gekostet hat, könnte bald das Parlament beschäftigen. Laut dem Tierschützer erwägen die Grünen eine Anfrage.