Chronik/Burgenland

Goldfisch träumt von Olympia

"Mein Traum ist es, an den Olympischen Spielen teilzunehmen", verrät Lena Grabowski, die zu den größten Nachwuchstalenten der Schwimmunion Neusiedl am See gehört. Dafür nimmt die 12-Jährige viel in Kauf. Sechs Mal die Woche steht Training auf dem Programm – 4,5 Kilometer legt sie jedes Mal zurück. Am liebsten in den Disziplinen Rücken, Delfin und Kraul. "Brust mag ich nicht so gerne", gibt sie zu. Dazu kommt zwei Mal die Woche Trockentraining, "um die Muskeln an Land zu stärken."

Das harte Training macht sich jedenfalls bezahlt und ihre Erfolge können sich sehen lassen: Acht Goldmedaillen bei österreichischen Staatsmeisterschaften, sechs burgenländische Rekorde auf der Kurzbahn und acht burgenländische Rekorde auf der Langbahn. Dazu kommt die Bronzemedaille für Verdienste um den Sport, die sie von Landeshauptmann Hans Niessl im Oktober 2013 verliehen bekommen hat.

Doch die Begeisterung für den Schwimmsport war Lena nicht angeboren. Mit drei Jahren hat sie auf Wunsch der Eltern das erste Mal einen Schwimmkurs besucht. "Wir wollten, dass sie sich an das Wasser gewöhnt und die ersten Grundzüge erlernt", erzählt Lenas Mutter Astrid Grabowski. Doch daran war nicht zu denken. "Ich hatte Angst vor Wasser", sagt Lena. "Selbst mit Schwimmflügel und Schwimmreifen wollte sie nicht alleine im Wasser bleiben. Am Ende des Kurses bekamen wir einen Schwimmpass, in dem stand, dass sie den Kurs noch einmal machen muss", ergänzt ihre Mutter.

Erst mit sechs Jahren hat Lena wieder an einem Schwimmkurs teilgenommen. Diesmal mit Erfolg. Lena entdeckte den Spaß am Schwimmen und besuchte im Anschluss gleich den nächsten Kurs.

Mit acht Jahren nahm sie erstmals an der Trainingsgruppe – dem Schnupperkader – teil. Von da an ging es mit ihrer Karriere als Nachwuchsschwimmerin steil bergauf. Weil sie ihre Zeiten stetig verbessern konnte, landete sie schließlich im Alter von elf Jahren im A-Kader.

Gute Schülerin

Lena besucht die zweite Klasse des Gymnasiums Neusiedl am See. Gar nicht so einfach Schule und Training unter einen Hut zu bekommen, möchte man meinen. Für die 12-Jährige aber kein Problem. "Manchmal ist es notwendig für Tests schon früher mit dem Lernen zu beginnen", sagt Lena. "Ihr Vorteil ist, dass sie schnell lernt und eine gute Schülerin ist", meint ihre Mutter. Und bei Wettkämpfen, die an einem Schultag stattfinden, drücken die Lehrer schon einmal ein Auge zu.

Die Ziele ihrer Schwimmkarriere hat sich Lena mit der Teilnahme bei den Olympischen Spielen jedenfalls hoch gesteckt. Einen großen Fan hat sie auch ohne Olympisches Gold jetzt schon: ihre kleine Schwester Julia, die ebenfalls eine begeisterte Schwimmerin ist. Erst im Jänner hat die 9-Jährige bei den burgenländischen Landesmeisterschaften drei Goldmedaillen in ihrer Altersklasse geholt.