Chronik/Burgenland

Feuerunfall mit Railjet bei 150 km/h: Audi mitgeschleift

Der riesige Feuerball nach dem Aufprall ist kilometerweit zu sehen. Obwohl der Lokführer des Railjets bei Tempo 150 (mit 300 Personen an Bord) eine Notbremsung einleitet, wird der auf den Schienen stehende Audi noch 1000 Meter weit mitgeschleift. Der Pkw-Tank platzt und fängt sofort Feuer. Wegen der elektrischen Leitung traut sich zunächst niemand, den Brand zu löschen. Als die Feuerwehr eintrifft, steht die Lok bereits in Flammen.

Der spektakuläre Zusammenprall zwischen einem Railjet der ÖBB und einem Audi auf einer ungarischen Bahnstrecke nahe Györ ist in ungarischen Online-Medien auch vier Tage später noch die Spitzenmeldung. Der Railjet 165 war am 23. Dezember von Zürich nach Budapest unterwegs. Gegen 21.10 Uhr kam es kurz vor Györ zu dem folgenschweren Unglück. Die Insassen des Zuges kamen mit dem Schrecken davon, selbst der Lokführer blieb unverletzt. Der Audi-Fahrer dürfte eine Reifenpanne gehabt haben. Er konnte sich aus dem Gefahrenbereich retten. Das Fahrzeug war unbeleuchtet.

Da es offenbar Probleme mit dem Schienenersatzverkehr gab, gingen die meisten Passagiere durch die dunkle Nacht rund fünf Kilometer zu Fuß zum Bahnhof Györ. Laut Fahrgästen gab es keinerlei Informationen in dem Zug. „Wir hörten nichts und sahen nur, dass plötzlich Polizei und Feuerwehr herangerast sind. Dann lief jemand vorbei und schrie auf Englisch, dass alle aus dem Zug steigen sollten“, berichtet ein Passagier lokalen Medien. Wenige Augenblicke später klopften Polizisten an die Fenster und riefen den Insassen zu, dass sie nun aussteigen sollten.

Ob das Triebfahrzeug des Railjets ein Totalschaden ist, war vorerst noch unklar. Den Schaden an der Lok wird laut ÖBB die ungarische Bahn übernehmen müssen.