Fehlendes Interesse an Wohnungen
Von Georg Gesellmann
Vor rund fünf Jahren kaufte MIGRA, eine gemeinnützige Bau und Siedlungsgesellschaft mit Sitz in Wien, die Berger-Kaserne in Neusiedl am See von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Großes hatte man vor. 85 tolle Wohnungen wollte man in das denkmalgeschützte Gebäude unterbringen. "Es war eigentlich alles schon unter Dach und Fach", sagt Manfred Wasner, Geschäftsführer von MIGRA. Man habe auch "volle Unterstützung" seitens des Landes bekommen. "Wir mussten aber mit Schrecken feststellen, dass das Interesse zu gering war." Damit fiel auch die zugesagte Wohnbauförderung vom Land, denn um sie zu erhalten, müssen mindestens 70 Prozent der Wohnungen verkauft sein. "Das schafften wir nicht."
Finanzkrise
Ein Grund zum Nichtzustandekommen des Projekts dürfte auch die Finanzkrise haben. Vor allem das Interesse von Slowaken, "die ausgelassen haben", ließ zu wünschen übrig, so der MIGRA-Geschäftsführer. Würde diese Immobilie in Wien-Donaustadt stehen, "so hätten wir mit Sicherheit kein Problem gehabt Abnehmer für die Wohnungen zu finden".
Es gab dann eine Zeit lang die Überlegung ein Hotel in der Kaserne einzurichten. Dieser Plan wurde jedoch verworfen. Wohin jetzt der Hase läuft, das wisse Manfred Wasner selbst nicht. Anfang nächsten Jahres könne er mehr dazu sagen. Doch im Moment würden alle Zeichen wieder für Wohnungen stehen. Werbung für das Objekt werde es aber keine mehr geben.
Abgerissen wird die Kaserne auf keinen Fall, da hohe Auflagen seitens des Denkmalschutzes vorliegen, "außerdem haben wir absolut keine Lust das Denkmalamt zu hintergehen".
Während MIGRA sich Gedanken machen muss, wie die ehemalige Kaserne verwertet wird, lässt sich die BIG Zeit mit dem Verkauf des Hotel Garni in Eisenstadt. Und das, obwohl das Objekt bereits auf deren Homepage stand. "Derzeit denken wir an keinen Verkauf", sagt Ernst Eichinger von der BIG.