Einrad-Drachen mit Suchtpotential
Von Tamara Gmaschich
Wenn Erwin Pieler von einem „Virus“ spricht, bei dem man „auszuckt“, klingt die Selbstdiagnose bei so viel Euphorie plausibel. Quasi das Krankheitsbild des 45-Jährigen aus Rohrbach bei Mattersburg: Ständiges in die Pedaletreten, auch im Kollektiv. Denn der „Erreger“ namens Einrad hat bisher 42 Beinpaare befallen. Gemeinsam ist man längst weit über Rohrbach hinaus als die „One Wheel Dragons“ bekannt, seit Ende 2009 genießt die radelnde Truppe im Alter von sieben bis 55 Jahren Vereinsstatus.
„Gruppe Verrückter“
Nach dem Turnsaal der Volksschule Rohrbach wurde – aus Platznot – der Fürstenkeller das Reich der radelnden Drachen und schnell war man den Rohrbachern als „Gruppe Verrückter“ geläufig. Anfangs belächelt, haben sich die „One Wheel Dragons“ längst den Weltmeistertitel geholt, im Juli geht es zu den Staatsmeisterschaften nach Bad Goisern, trainiert wird auch im Turnsaal vom Gymnasium Wolfgarten in Eisenstadt. Ob bergauf oder bergab: „Uns ist kein Berg zu steil, kein Weg zu felsig“, stellt Vereinsobmann Pieler klar. Eine Schutzausrüstung von Kopf bis Fuß sei aber Pflicht. Wenn doch ein Knochen gebrochen ist, „war nie das Einrad mit im Spiel“.
Um den Balance- wie Kraftakt – „der Körper steht ständig unter Spannung“ – zu meistern, seien Spaß an der Bewegung und nicht zu viele Pfunde auf den Rippen Voraussetzung. Dann schrecken die „One Wheel Dragons“ auch vor schwarzen Pisten oder wie jüngst zu zweit vor einer Umrundung des Neusiedler Sees nicht zurück.