Chronik/Burgenland

Hallenbad-Kantine: „Alles geht den Bach hinunter“

Im Hallenbad und in der Sauna in Eisenstadt ist derzeit Selbstversorgung angesagt. Neben dem Handtuch sollte man auch die Jause nicht vergessen, außer Getränken gibt’s nämlich nichts. Denn Pächterin Theresia Landl, die ziemlich genau vor einem Jahr Bad-Buffet und Sauna-Stüberl im Allsportzentrum übernommen hat, musste Konkurs anmelden und hat bereits zugesperrt. Die Stadt macht sich „so bald als möglich“ auf die Suche nach einem neuen Pächter. In Eigenregie will man die Gastronomie auf keinen Fall führen und ist „guter Dinge“, dass sich Interessenten finden. Stammgäste im Allsportzentrum haben so ihre Zweifel, ob sich vor Herbst 2013 etwas tun wird: „Ab April oder Mai, wenn es warm wird, fallen die Saunagäste weg und somit auch ein großer Teil des Geschäfts.“

Existenz gefährdet

Für Landl, die seit Jahren das Buffet in einem Reha-Zentrum in Alland (NÖ) und die Südwindschenke am Campingplatz in Oggau führt und auch weiter führen will, geht es nun um ihre Existenz: „Ein Jahr Eisenstadt und alles geht den Bach hinunter.“ Laut ihren Angaben hat sie mit ihrer Tola Imbiss GesmbH einen Schuldenberg in Höhe von rund 120.000 Euro angehäuft. Wie viel die Stadt im Zuge des Konkursverfahrens fordert, das hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einstimmig abgesegnet – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Genau genommen könnte die Stadt den Gesamtbetrag für den auf zehn Jahre abgeschlossenen Vertrag einfordern: Monatlich 2400 Euro Pacht plus 800 Euro Betriebskosten, also rund 380.000 Euro. Bürgermeister Thomas Steiner meint dazu, „dass die Stadt jedoch sicher keine überzogenen Forderungen stellen wird.“ Andererseits könne es aber nicht sein, dass man zugunsten anderer Gläubiger „zur Gänze“ verzichte.

Trotz aller Schwierigkeiten wollte Landl weitermachen und hat ein neues Konzept vorgelegt. Die Stadt ist aber nicht interessiert. Auch viele Stammgäste nicht: „Am Abend hat man in der Sauna nicht einmal ein g’scheites belegtes Brot bekommen. Da ist es kein Wunder, wenn die Gäste ausbleiben.“