Chronik/Burgenland

"Die Herausforderung ist, jeden Gast für sich zu gewinnen"

Man muss wissen, dass es sie gibt, die Seejungfrau. Liegt sie doch etwas abseits am Jachthafen von Jois. Dem Erfolg von Günter Mittermayr tut dies keinen Abbruch. "Die letzten Wochen waren irre. Seit wir aufgesperrt haben, läutet im Minutentakt das Telefon. Um abends einen Tisch zu bekommen, sollte man mindestens vier Tage vorher anrufen", sagt der Geschäftsführer des neuen hippen Lokals direkt am Neusiedler See.

Und tatsächlich, während Mittermayr erzählt, klingelt unentwegt sein Handy. "Rufe ich zurück", meint er und schaltet es schließlich auf lautlos.

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Das Geschäft ist für den gebürtigen Oberösterreicher nicht neu. "Ich habe von 2006 bis 2010 die Seejungfrau geführt, sie dann aber verkauft und bin nun wieder eingestiegen", erzählt er. "Als ich 2006 begonnen habe, gab es gerade einmal zehn Sitzplätze. Es war eine Strandkneipe, nur mit einem kleinen Elektroherd ausgestattet." Doch sein Know-how in der Küche und als Geschäftsführer brachten schnell den gewünschten Erfolg. "Das Geschäft ist auch damals gut gelaufen", erzählt er. Es waren mehrere Gründe, warum er sich 2010 für den Verkauf entschlossen hat: "Mein Vater ist gestorben und es gab Probleme mit Anrainern."

Regionale Qualität

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Fünf Jahre später ist der 34-jährige wieder mit Herzblut dabei. Vor rund einem Monat hat die Seejungfrau neu eröffnet. "Wir haben den Wintergarten ausgebaut und bieten alleine auf der Terrasse 60 Sitzplätze."

Auch wenn die Seejungfrau nun viel mehr Platz bietet, "Qualität statt Masse", ist Mittermayr wichtig. "Die Produkte stammen überwiegend aus der Region. Wir haben auch nur Weine von jungen Winzern aus Jois."

Obwohl das Geschäft sehr gut läuft, bringt der Erfolg auch Probleme mit sich. "Die Herausforderung ist, jeden Gast für sich zu gewinnen. Wenn jemand spontan vorbeikommt und die Tische sind alle reserviert, muss man schauen, wie man den Gast trotzdem zufrieden stellen kann ohne ihn verärgert wegschicken zu müssen."

Eines darf bei all dem Stress nicht zu kurz kommen: "Meine Familie bedeutet mir alles. Wir essen jeden Tag gemeinsam zu Mittag, das muss sein."