"Die Dame vom Maxim" steht in ganz hellem Scheinwerferlicht
Von Tamara Gmaschich
Ich kann es kaum fassen“, meint ein erstaunter Wolfgang Böck am Dienstag angesichts der Tatsache, dass er heuer seit bereits zehn Jahren als Intendant die Schloss-Spiele Kobersdorf dirigiert.
Im Jubiläumsjahr kündigt er Georges Feydeaus „Die Dame vom Maxim“ und damit „ein wirklich sehr großes Stück“ an. Denn normalerweise seien 28 Darsteller nötig, was den Rahmen in Kobersdorf aber sprengen würde. Dafür, dass die 16 Darsteller in 17 Rollen – die Kobersdorf-Fassung basiert auf einer Übersetzung von Hans Weigel – nicht aus dem Rahmen fallen, nimmt erstmals der französische Regisseur Patrick Guinand die Fäden in die Hand. „Ein sehr, sehr kompetenter Mann“, lobt Böck den Neuzugang am Regiesessel. Unters Kobersdorfer Publikum hatte Guinand erstmals 2007 gefunden, um sich Feydeaus „Floh im Ohr“ anzusehen und lernte dabei Böck kennen. Nun erstmals „Die Dame vom Maxim“ inszenieren zu können, sei für den Regisseur eine „große Herausforderung, das ist ein so verrücktes Stück. Für jede Figur geht alles schief.“
Viel Tempo und Arbeit
Der Intendant verspricht ab der Premiere am 2. Juli „viel Tempo, und das ist viel Arbeit“, da werde viel Energie verbraucht, wortwörtlich und mehr als sonst. Denn Verwechslungen und Notlügen werden sich unter noch mehr Scheinwerfern abspielen, was den Sponsoren Energie Burgenland und Waldquelle zu verdanken ist. Das Bühnenbild geht erneut auf die Rechnung von Erich Uiberlacker, der „zwei Hauptaufgaben“ zu lösen hat: zwei Innenräume auf offener Bühne darzustellen und darauf – inspiriert von Toulouse-Loutrec – Pariser Flair zu verströmen. Im Zentrum steht ein Bett, das sich im zweiten Akt in eine Theaterbühne verwandelt, Kulisse ist die Schlossfassade.
Davor schlüpft Julia Cencig in die Rolle der Tänzerin Crevette, Dr. Lucien Petypon und dessen Frau werden von Bernd Jeschek und Gertrud Roll verkörpert. Wolfgang Böck wird zum Jubiläum sozusagen hoch dekoriert erscheinen: Er tritt als General Petypon du Grêlé auf.