Chronik/Burgenland

Blaue Reflektoren verringern Wildunfälle

"Blaues Licht löst bei den Wildtieren einen Warnreflex aus, da die Farbe in der Natur nicht vorkommt. Darauf reagieren Tiere mit Vorsicht, sie meiden die Annäherung und flüchten", erklärt Landesrat Helmut Bieler. Genau aus diesem Grund wurden bereits etwa 7000 Wildwarnreflektoren von rot auf blau umgerüstet.

Seit einigen Jahren wird in einem Pilotprojekt der Einsatz der blauen Reflektoren getestet. Eine Auswertung ergab nun, dass die Zahl der Wildunfälle auf den Teststrecken um 70 Prozent gesunken ist. "Auf jeder der umgerüsteten Strecken wurden die Unfälle reduziert. Auf der L213/ Lorettoer Straße ist sogar eine Reduktion auf Null gelungen", sagt Bieler.

Derzeit sind burgenländische Straßen auf einer Gesamtlänge von 110 Kilometern mit blauen Wildwarnreflektoren ausgerüstet. Bis Ende 2014 werden weitere 2900 blaue und 400 weiße Reflektoren im Landesstraßennetz verbaut. 2015 ist die Neuausstattung weiterer unfallgefährdeter Straßenabschnitte sowie der Austausch der restlichen 2700 roten Wildwarnreflektoren geplant. Die Kosten werden rund 30.000 Euro betragen.

"Das Burgenland ist das einzige Bundesland, das alle Wildunfälle mit Sachschäden in einer nahezu lückenlosen Unfallstatistik der Landesstraßen B und L zusammenfasst", sagt Bieler. So können an besonders heiklen Strecken technische Maßnahmen gesetzt werden, um das Unfallrisiko zu senken. "Basis der guten Datenerfassung sei auch die funktionierende Kooperation mit der Jägerschaft", sagt Bieler.

Rund 3000 Wildunfälle werden im Jahr im Burgenland gemeldet, davon 13 mit Personenschaden.