Chronik/Burgenland

Ausgebüxte Kühe narrten zwölf Stunden Einsatzkräfte

Einen ungewöhnlichen und körperlich sehr fordernden Einsatz erlebten 20 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Parndorf am Dienstag. Vier Kühe waren am Vormittag von einem Bauernhof ausgebüxt und machten die Gegend unsicher. Zwei der entlaufenen Tiere konnten nach kurzer Zeit von der alarmierten Feuerwehr wieder eingefangen werden, die anderen beiden brachten Feuerwehr, Polizei und den Bauern stundenlang ordentlich ins Schwitzen.

"Wir sind ihnen nachgerannt, aber es war absolut unmöglich, sie zu erwischen. Weil das Gelände sehr weitläufig ist, war der Einsatz extrem anstrengend für uns", sagt Parndorfs Feuerwehrkommandant Gerald Kammerhofer. Trotz Großeinsatz der Feuerwehr und Unterstützung durch die Polizei gelang es nicht, die Tiere zurück zum Bauernhof zu bringen. Eine Zeit lang waren sie gar unauffindbar. Polizisten sahen schließlich eine Kuh, die beim Designer-Outlet-Center über die B50 in Richtung der Ostbahn-Trasse lief.

Jäger alarmiert

Weil es den Einsatzkräften nicht gelang, die Tiere einzufangen, sollte Hans-Peter Samwald, ausgebildeter Jäger und stellvertretender Feuerwehrkommandant, die Kühe mit seiner Waffe erlegen: "Der Besitzer hat mich darum gebeten. Also habe ich versucht, die Tiere zu erwischen. Für mich war es Ehrensache, weil durch die Nähe der Autobahn Gefahr bestand, dass ein Tier großen Schaden anrichtet", sagt Samwald. Gleich beim ersten Schuss habe er eine Kuh getroffen. Als sie die Seilschlinge, mit der man sie einfangen wollte, gespürt habe, sei sie jedoch weitergelaufen. Dabei verletzte sie einen Polizisten, der ihr ausweichen wollte, an der rechten Hand. Samwald gab noch einen zweiten Schuss ab, verfehlte aber das Tier. "Ich habe versucht den Nackenbereich zu treffen, leider vergeblich."

Bahnstrecke gesperrt

Weil sich ein Tier noch immer im Bereich der Bahngleise aufhielt, musste laut Landespolizeidirektion um 22.20 Uhr der Zugverkehr für eine halbe Stunde eingestellt werden. Mittlerweile dauerte die Kuh-Jagd bereits rund 12 Stunden. Weil noch immer kein Ende absehbar war und die Feuerwehrmänner allesamt völlig übermüdet waren, wurden zwei weitere Jäger angefordert, die beide Kühe schließlich erschossen haben. Das zweite Tier hatte sich im Industriegebiet von Parndorf aufgehalten.