Chronik/Burgenland

Kino, Kunst und die "besten Musiker aus aller Welt"

Ein Konzertprogramm dieser Größenordnung wird freilich nicht einfach aus dem Boden gestampft. Im Falle der Internationalen Haydntage nimmt die Programmierung Jahre in Anspruch. Für das Festival 2013 hat Intendant Walter Reicher bereits 2009 „erste Überlegungen angestellt“. Die lange Vorarbeit hat einen feierlichen Anlass: 2013 werden die Haydntage ihre 25. Saison bestreiten – zum Jubiläum von 5. bis 22. September und damit eine Woche länger als bisher. Das Festival in ausgedehnter Version „ist eine gute Gelegenheit, die Haydntage auch in Zukunft zu verlängern“, kündigt Reicher im KURIER-Gespräch an.

Längst zu Ende geschmiedet sind die Pläne für 2013, war man in den Jahren zuvor „geografisch unterwegs, stellen wir im nächsten Jahr wieder Persönlichkeiten in den Mittelpunkt“, erklärt der Intendant. „Haydn & Beethoven“ werden tonangebend sein und hätten Maestro Adam Fischer schon vorab zum Strahlen gebracht. Denn für den Mitbegründer der Haydntage und alljährlichen Fixstarter „ist Beethoven schon lange ein Herzenswunsch“. Wahr wird er über dessen neun Sinfonien, die der Dirigent mit seiner Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie 2013 aufführt, insgesamt stehen sechs Konzerte unter Fischers Leitung.

Strahlen dürften zum Jubiläum auch all jene, die sich Haydn aus anderen Blickwinkeln betrachtet wünschen. So wird sich ein Symposium dem Thema „Haydn & Die Künste“ widmen. Um beide Regenten des Festivals auch filmisch kennenzulernen, „verwandelt sich der Haydnsaal in ein Kino“, verrät Reicher. Gezeigt werden auf großer Leinwand zwei Dokumentationen von Regisseur Phil Grabsky, die Haydn und Beethoven über „Statements von Künstlern sowie bild- und musikreich“ skizzieren. Ein weiteres Element: Für die Ausstellung „Ask for Haydn. Blicke aus der Gegenwart“ – zu sehen im Projektraum der Landesgalerie Burgenland, im Anschluss in Washington – setzen arrivierte wie junge Kreative ihren eigenen Zugang zum genius loci um.

Herzstück der Haydntage ist aber natürlich die Musik. Hierfür hat sich der Intendant schlicht „die besten Musiker aus aller Welt“ eingeladen. Diese Vorschusslorbeeren verteilt Reicher etwa an Jos van Immerseel und sein Ensemble Anima Eterna, die Heidelberger Sinfoniker unter Thomas Fey und Giovanni Antonini mit dem Kammerorchester Basel.

Mit der Academy of St. Martin in the Fields kehrt zudem ein Ensemble aus den Anfängen der Haydntage zurück. Nicht zu vergessen die Starcellistin Sol Gabetta sowie die Gesangssolisten Angelika Kirchschlager und Michael Schade. Haydns Lieblingsinstrument zollt Viviana Sofronitsky Tribut: „Mit der Pianistin werden gleich drei Hammerflügel auf der Bühne stehen“, schwärmt Reicher.

www.haydnfestival.at