140 Flüchtlinge in nur 24 Stunden aufgegriffen
Von Georg Gesellmann
Ein Anruf bei der Polizeistation in Parndorf sorgte Dienstagnachmittag für Aufregung: Viele Menschen, mit Sicherheit keine Österreicher, schwirren in der Gegend des Outlet-Centers umher. Polizisten machten sich auf den Weg und trafen auf „mindestens“ 90 Personen. Es handelte sich um Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan, viele davon Frauen, kleine Kinder. Vorerst herrschte Informationssperre seitens der burgenländische Polizei und auch des Innenministeriums.
Tags darauf, am Mittwoch, wiederholte sich der Fall. Diesmal waren es rund 40 Personen, die in der Nähe des Outlet-Centers und in Mönchhof aufgegriffen wurden. Laut Zeugenaussagen dürften es aber weit mehr gewesen sein. Wo sich diese Flüchtlinge jetzt befinden, konnte Mario Hejl, Sprecher der SOKO-Schlepperei-Ost des Innenministeriums, nicht sagen. Die Polizei hat auch bis dato keine weiteren Flüchtlinge gefunden. Ein Schlepper wurde bei dieser Aktion festgenommen. Es war der Lkw-Fahrer, der 40 Flüchtlinge transportiert hatte.
„Momentan herrscht Chaos in unserem Bezirk. Wir wissen nicht, wo wir die Flüchtlinge unterbringen sollen“, sagt ein Polizeibeamter aus dem Bezirk Neusiedl am See gegenüber dem KURIER.
Gestern noch wurden die syrischen und afghanischen Staatsbürger am Polizei-Posten in Parndorf einvernommen. Wohin sie gebracht werden, ist unklar. Wahrscheinlich werden sie in Oberösterreich untergebracht, meint ein Polizist. Die Methode der Schlepper habe sich auf Grund der Schwerpunktaktionen des Innenministeriums im Grenzgebiet geändert. „Die Schlepper werfen gleich nach der Grenze die Flüchtlinge raus und machen sich aus dem Staub“, sagt Mario Hejl.