Beinahe Pfändung eines Flugzeugs in Schwechat
Von Lisa Rieger
Auf dem Wiener Flughafen kam es heute beinahe zu einem Rechtsstreit auf dem Rollfeld: Die bulgarische Airline "Bulgaria Air" sollte von einem Gerichtsvollzieher gepfändet werden. Die Airline lenkte erst in letzter Minute ein und zahlte die Entschädigung von 500 Euro.
"Der Gerichtsvollzieher war für 15 Uhr bestellt. Am Vormittag zahlte die Airline", sagt Matthias Stache, Sprecher des Fluggastrechte-Portals Flightright. Dem Ganzen war ein Rechtsstreit vorausgegangen. 2015 wollte eine Mutter mit ihrer Tochter von Sofia nach Wien fliegen. Weil der Flug jedoch überbucht war, musste die Familie 24 Stunden warten. "Laut EU-Recht stehen pro Person 250 Euro Kompensationszahlung in so einem Fall zur Verfügung", erläutert Stache. Als sich die Familie an Air Bulgaria wandte, schickte diese ihr lediglich ein Formular für verlorenes Gepäck. Daraufhin wandte sich die Familie an Flighright. Der Rechtsstreit zog sich über zwei Jahre hin.
Zahlungsaufforderung ignoriert
Nachdem das gerichtliche Urteil gefällt war, dass den zwei Personen 500 Euro zustehen, ignorierte Bulgaria Air die Zahlungsaufforderung. Bis heute der Gerichtsvollzieher angekündigt war, ein Flugzeug zu pfänden.
Bereits im April 2016 gab es in Österreich am Flughafen in Salzburg einen ähnlichen Fall. Damals sollte die deutsche Airline Condor, die zum Thomas-Cook-Konzern gehört, gepfändet werden. Auch hier lenkte das Flugunternehmen erst in letzter Sekunde ein. Damals ging es um 600 Euro.