Ausbildung mit Bravour geschafft: Sommelière mit 17 Jahren
Von Georg Gesellmann
Dass die beiden 17-jährigen Schülerinnen des Pannoneums in Neusiedl am See ein trauriges Gemüt hätten, das kann man bei Gott nicht sagen. Und dass die beiden eine zweijährige Ausbildung zum Jungsommelier mit "Bravour", so Petra Pahr-Gold, betraute Fachvorständin der Schule, absolvierten, liegt auf der Hand.
Sie sind frisch, fromm, fröhlich, frei. Und warum sollten sie sich nicht an den angenehmen Dingen des Lebens erfreuen? Mit Maß und Ziel natürlich. "Während der Woche trinke ich überhaupt keinen Alkohol", sagt Katherine Putz aus Purbach und sagt dann zur ihrer Kollegin Stefanie Gollubits aus Trausdorf leise ins Ohr: "Aber dafür am Wochenende." Gollubits gibt ihrer Freundin recht, lächelt verschmitzt und fügt dann hinzu: "Aber trotzdem wird dann nicht gesoffen bis zum Umfallen."
Von übermäßigen Alkoholkonsum halten die beiden 17-Jährigen "nicht sehr viel", um nicht zu sagen ‚‚gar nichts". Dennoch: wie kommt eine junge Frau auf den Gedanken, Sommelier zu werden bzw. warum interessiert sie sich nicht für Getränke mit Flügerl? Für Katharina Putz ein leichtes: "Wir haben zu Hause einen Weinbaubetrieb, dadurch ist das Interesse an Wein gewachsen."
Leicht sie die Prüfung für die Zertifikation nicht gewesen, sagt Gollubits, "aber wir wurden sehr gut darauf vorbereitet." Bei diesem Lehrgang wird aber Wein nicht in Hülle und Fülle getrunken, sondern ge- und verkostet, und – ausgespuckt. Zwei Jahre lang sortierten sie sämtliche Geschmacksrichtungen am Gaumen. Es wurden Kaffee, Wein und Fruchtsäfte getestet.
Zukunft
Und welcher Wein schmeckt schlussendlich am besten? "Natürlich der burgenländische", meint Putz. Sie könnte sich vorstellen auch in weiterer Zukunft sich mit Wein zu beschäftigen. Gollubits hingegen weiß es noch nicht so recht. "Ich glaub aber eher nicht."