Hinter den Kulissen: Im Maschinenraum des Medienhauses
Von Martin Bernert
Damit eine Tageszeitung funktioniert, braucht es nicht nur Journalisten und Fotografen, sondern u. a. auch Sekretariate, eine Hausverwaltung, Menschen, die Besucher empfangen und die Post verteilen, sowie Kolleginnen und Kollegen, die am Abend für die reibungslose Übergabe der fertigen KURIER-Seiten an die Druckerei Sorge tragen. Wir haben exemplarisch sechs Mitarbeiter, die im Hintergrund tagtäglich wichtige Arbeit leisten, vor den Vorhang gebeten.
Erste Anlaufstelle
Michel Schrott. Bei „Schrotti“, wie er von den meisten Kollegen genannt wird, gehört die Arbeit beim KURIER zur Familientradition: Bereits sein Vater Peter war dem Medienhaus als Layouter und Vize-Artdirektor jahrzehntelang verbunden. Michel Schrott, 44, arbeitet seit 2007 „im Haus“; er ist Empfang, Telefonzentrale und Poststelle in Personalunion.
„Schrotti“ sorgt dafür, dass Besucher, Poststücke und Anrufe beim richtigen Empfänger landen, und ist oft erste Anlaufstelle für Beschwerden, z. B. wenn es einmal Pannen bei der Abo-Zustellung gibt. Privat ist der verheiratete Vater dreier Kinder leidenschaftlicher Fan von Manchester United und selbst beim SV Stripfing als Nachwuchstrainer tätig.
Zwei Generationen im Büro des Chefredakteurs
Katharina Mark, Birgitt Haspl. Das Büro des Chefredakteurs wird von Katharina Mark, 24, (l.) und Birgitt Haspl, 55, geführt. Katharina Mark ist seit 2021 beim KURIER, in ihrer Freizeit ist die studierte Literaturwissenschaftlerin als Dressurreiterin erfolgreich. Birgitt Haspl, zuvor Assistentin im Wirtschaftsressort, wechselte heuer in die Chefredaktion. Ihre größte Leidenschaft sind Reisen. Dabei bereiste sie bereits fünf Kontinente.
Gemeinsam bilden sie die administrative und personelle Schnittstelle zwischen Redaktion, Geschäftsführung und Chefredaktion. Ihr Aufgabengebiet umfasst ebenso den Rechtsbereich sowie die Organisation hausinterner Events.
Der Mann, der alles organisieren kann
Helmut Kienast. Nur selten ist die Redewendung „Ohne ihn geht das Licht aus“ so zutreffend wie beim langjährigen Hausverwalter, der auch in seiner Abwesenheit stets ehrfurchtsvoll „Herr Kienast“ tituliert wird. Der gelernte Elektrotechniker übt diese Funktion seit 1989 aus.
Kienast, 59, weiß, welche Kabel in den Serverräumen auf welche Steckplätze gehören, und sorgt dafür, dass jeder Mitarbeiter richtig vernetzt ist. Auch Klimaanlage und Heizung, Reparaturen, Umbauten sowie die Zutrittskontrolle werden von ihm organisiert. Der Niederösterreicher pendelt täglich mit den Öffis aus dem Mostviertel nach Wien. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Hilfsbereite Hüterin der Dienstlisten
Gabriele Hagen. Ohne sie geht in den Ressorts Politik, Wirtschaft, Blattmacher und Sonntag nicht viel: Gabi Hagen, seit 2006 beim KURIER, führt als Redaktionsassistentin Dienstlisten, teilt die Autorinnen und Autoren der Leitartikel und Kolumnen ein, organisiert Dienstreisen und steht bei fast allen organisatorischen Fragen des Redaktionsalltags hilfreich zur Seite.
In ihrer Freizeit bereist die Wienerin mit nö. Wurzeln (verheiratet, eine erwachsene Tochter) gern die österreichischen Bundesländer und hegt und pflegt gemeinsam mit ihrem Ehemann zwei „Oldtimer“: einen BMW 520 und einen Chrysler Le Baron, beide Baujahr 1988.
Freundliche Nachteule mit Adlerauge
Maciej Kos. Geboren in Polen und aufgewachsen in Tirol, kam „Maciek“, 49, nach Wien, um Medizin zu studieren. Das Studium finanzierte er als Nachtportier in einem Hotel, als eines Tages ein beim KURIER tätiger Freund erzählte, dass ein Nachtredakteur gesucht wird. Das war im Jahr 2000, und seither ist der Tiroler, der sich selbst längst als „stolzer und glücklicher Wiener“ sieht, nicht mehr aus der Redaktion wegzudenken.
Er liest die Artikel mit Adleraugen, um Fehler auszumerzen, und sorgt als Nachtredakteur bis in die Geisterstunde dafür, dass die Seiten pünktlich und korrekt an die Druckerei übermittelt werden. Maciej ist verheiratet und hat einen Sohn.