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Fahrbericht

Volvo XC 60: Erste Ausfahrt mit der zweiten Generation des meistverkauften Volvo

Die erste Generation des Volvo XC 60 verkauft sich noch immer wie warme Semmel. Und das nach 8 Jahren auf dem Markt. Ob der neue XC60, der bei uns bereits bestellbar ist und nach dem Sommer auf die Straße rollen wird, sich ebenfalls die Krone des meistverkauften Volvo aufsetzen wird können, darf jedoch bezweifelt werden.

von Horst Bauer

05/18/2017, 11:22 AM

Dass dies nicht an den Qualitäten des auf der selben technischen Plattform wie der große Bruder XC 90 aufbauende erste Vertreter der neuen 60er-Reihe (S60, V60 etc. folgen demnächst) liegt, davon konnte sich der Motor-KURIER bei einer ersten Ausfahrt bereits vorab überzeugen. Zur Verfügung standen mit dem XC 60 D5 (235 PS) und einem XC 60 T6 (320 PS) je ein Diesel und ein Benziner der stärkeren Ausprägung. Mit gutem Grund, wollte Volvo doch den Beweis antreten, dass man bei der Entwicklung der neuen Generation des XC 60 besonderes Augenmerk auf ein dynamischeres Fahrverhalten gelegt hat.

Der Beweis ist gelungen. Auf den geschwungenen Landstraßen im Hinterland von Barcelona konnten beide Modelle zeigen, dass neben all dem traditionellen Fokus von Volvo auf Sicherheit (und in letzter Zeit auch auf Konnektivität) hier auch der Fahrspaß nicht zu kurz kommt. Stellt man den Fahrmodus auf „Sport“ und scheut sich nicht, die 8-Gang-Automatik mit dem Schalthebel auf dem Mitteltunnel per Hand zu dirigieren, lässt sich der XC 60 auch dank der präzisen Lenkung äußerst agil um Kurven ziehen. Am Steuer kommt da kaum je das Gefühl auf, in einem 4,68 m langen SUV mit rund 2 Tonnen Lebendgewicht zu sitzen. Würden sich die Bremsen noch etwas knackiger dirigieren lassen, könnten fast Sportwagen-Gefühle aufkommen.

Starker Diesel

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Vor allem der bärenstarke D5-Diesel gibt sich äußerst agil und ist aus jeder Fahrsituation heraus zu flotten Zwischensprints bereit. Dass unter der Haube, wie bei Volvo inzwischen üblich, nur ein Vierzylinder am werken ist, fällt hier jedenfalls nicht auf.

Schon eher beim T6-Benziner, der zwar von den puren Fahrleistungen her auch kein Kind von Traurigkeit ist (0 auf 100 km/h in 5,9 Sec., Spitze 230 km/h), aber zumindest akustisch nicht verhehlen kann, dass ihm zwei Zylinder auf das sonst in dieser Liga bisher übliche Maß fehlen.

Apropos Leistung: Der T6 dürfte bei uns auf dem Markt nicht nur gegenüber dem Diesel einen schweren Stand haben. Denn jene Kundschaft, die nie in einen Diesel einsteigen würde (oder sich von den aktuellen Diskussionen zum Thema verunsichern hat lassen), aber auf viel Leistung Wert legt, bekommt im Herbst mit dem T8 ein schwer abzulehnendes Angebot. Die Plug-in-Variante des XC 60 bietet nicht nur zwei Motoren mit 320 (Benziner) bzw. 87 PS (Elektro) und die schärfsten Fahrleistungen (0 auf 100 km/h in 5,3 Sec., 230 km/h Spitze), sondern auch die Option auf bis zu rund 45 km rein elektrische Fortbewegung. Und das zu einem vergleichsweise geringen Aufpreis von weniger als 6000 Euro (Basispreis T6: € 63.500,-, Basispreis T8: € 69.400).

Abseits der aktiven Fahrspaß-Abteilung hat der neue XC 60 aber natürlich auch einige eher Volvo-typische Verbesserungen zu bieten. Vor allem was die elektronischen Fahrer-Assistenten angeht, hat man das Mittelklasse-SUV auf den Stand der Zeit gebracht. Grundtenor der Änderungen: Dort wo bisher schon die Technik gewarnt hat (Spurverlassen, Toter Winkel, Gegenverkehr, Fußgänger bzw. Tiere auf der Fahrbahn etc.) greift sie jetzt auch aktiv ins Lenkgeschehen ein. Reagiert der Fahrer selbst nicht, geben ihm die elektronischen Assistenten automatisch einen Lenkimpuls in die richtige Richtung.

Erste Stufe fürs autonome Fahren

Wer will, kann auch den adaptiven Tempomaten mit Lenkunterstützung ordern und damit bis Tempo 130 die erste Stufe hin zum autonomen Fahren nehmen. Die Fuhre orientiert sich dabei an den Markierungen an den Fahrbahnrändern und folgt der Fahrspur mit der eingestellten Geschwindigkeit (bzw. passt diese an den vorausfahrenden Verkehr an). Verlässt sich der Fahrer zu sehr auf seine elektronischen Knechte und nimmt die Hände vom Lenkrad, wird er binnen rund 20 Sekunden zur Ordnung gerufen. Schließlich ist hier kein Autopilot an der Arbeit, sondern nur eine Unterstützung des Fahrers.

Apropos Unterstützung: Das System bietet auch eine automatische Verkehrszeichenerkennung via Kamera an, deren Erkenntnisse auf Wunsch direkt in den Tempomaten übernommen werden können. Wie sich bei den Testfahrten mit beiden XC 60 gezeigt hat, lässt die Genauigkeit des Erkennens des jeweils tatsächlich geltenden Tempolimits jedoch (wie bei anderen Herstellern auch) sehr zu wünschen übrig. So wurden variable Überkopf-Anzeigen kaum je erkannt, anderseits wurde aber fälschlicherweise das für die Abfahrt von der Autobahn geltende Limit stur angezeigt, obwohl die Fahrt kilometerweit auf der Autobahn selbst weiterging.

Unterm Strich zeigte sich die zweite Generation des Volvo XC 60 beim ersten Kennenlernen als fahraktiver als der Vorgänger und optisch sowohl außen als auch im zurückhaltend-elegant gestalteten Passagierraum sehr gelungen. Dass die Chancen trotzdem schlecht stehen, die Position des meistverkauften Volvo-Modells zu halten liegt wie gesagt nicht an seinen Qualitäten – sondern daran, dass Ende des Jahres erstmals auch ein kompakter Volvo XC 40 vorgestellt werden wird.

Volvo XC 60

Der Verkaufsstart für den neuen Volvo XC60 ist bei uns bereits erfolgt. Die ersten Auslieferungen an Kunden werden nach dem Sommer erfolgen.

Der vorläufige Einstiegspreis liegt bei € 48.304,- für den D4 AWD mit manuellem 6-Gang-Getriebe und 190 PS.

Die idente Motorisierung kombiniert mit dem 8-Gang-Automatik startet bei € 50.760,-.

Der XC60 D5 AWD mit Automatik und 235 PS Leistung ist ab € 57.500,- zu haben.

Der günstigste Benziner T5 AWD mit 254 PS kostet ab € 56.950,-.

Der T6 AWD mit 320 PS startet bei € 63.500,-.

Das Topmodell der XC60-Baureihe ist der T8 Twin Engine AWD mit Plug-in-Hybrid-Antrieb mit 407 PS Systemleistung, der ab € 69.400,- zu haben ist.

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