© Planai-Classic/Martin Huber

Planai-Classic

Ein VW-Käfer siegt ohne Software-Manipulation

Nach einem frühlingshaften Auftakt lauerten in den Seitentälern des Ennstals Schnee und Eis auf die Oldtimer.

01/11/2016, 10:15 AM

Pius Weckerle, der Malermeister aus dem Marchfeld und sein Navigator Othmar Schlager sorgten im neuen Jahr für die erste Erfolgsmeldung für VW: sie gewannen mit dem guten alten Käfer die 20.Planai-Classic für Oldtimer bis Baujahr 1972. Rang zwei sicherte sich das Vater-Sohn Team Alexander und Florian Deopito auf einem Mercedes-Benz 350 SLC vor den Vorjahrssiegern Günter Schwarzbauer/Erich Hemmelmayer auf dem exotischen Datsun 240Z.

Dem 47 Wagen Startfeld wurde alles geboten, was das Wetter nach dem Drei-Königstag bereithielt. Ein frühlingshafter Auftakt auf der eisigen Gröbminger Trabrennbahn, den das Käfer-Team Ingrid Corsmann/Thomas Voglar gewann, dann ging es auf den Flugplatz Niederöblarn, wo eine 10 cm dicke Schneedecke in einer SP niedergewalzt werden musste, in der innerhalb von 3 Runden die schnellste gefahrene Rundenzeit als Referenzzeit für die nächtliche Sonderprüfung galt.

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Rauno Aaltonen: «Da gings nicht nur ums Autofahren sondern um Intelligenz». In den Seitentälern des Ennstal lauerte der Winter mit Schnee und Eis, der 40er Schnitt in den SP`s, der mittels GPS kontrolliert wurde, war eine schwere Faust im Nacken.

Roubinek im Schneewittchensarg

Beim kurzen, nächtlichen Boxenstop in Schladming lagen Schwarzbauer vor Matzelberger (MG-A) und Erich Landerl auf Volvo vorne, Weckerle/Schlager waren nur auf Rang acht zu finden. Rudi Roubinek, der in seinem Schneewittchen-Sarg-Volvo ohne Wegstreckenzähler unterwegs war, lag auf wundersame Weise auf Rang sechs.

Zurück ging es über die anspruchsvolle Berg-und Talbahn-SP von Preunegg, der SP-Gössenberg nach Niederöblarn, wo die Referenzzeit vom Nachmittag kopiert werden mußte. Manfred Grundner/Dieter Stolte aus Deutschland auf einem Alfa Sprint GT verfehlten ihre Richtzeit nur um 50/100. Striezel Stuck, auf einem Käfer, Baujahr 1956, vom Wolfsburger Werks-Museum mit seinem Sohn Ferdinand unterwegs, rangierten auf Rang fünf, Weckerle/Schlager findet man erst auf Rang 15.

Inzwischen näherte sich wie angedroht der Schneefall zur Tauplitz-Alm Straße. Die Sollzeit von 15 Minuten entsprach auf der 9 km Mautstraße einem Schnitt von 36 km/h. Auf Schnee und bei schlechter Sicht eine Herausforderung. Pius Weckerle war im Vormarsch, hinter Grundner/Stolte wurde er Zweiter. Die Bergab-SP wurde aus Sicherheitsgründen gestrichen, weil der Schneefall immer stärker, die Straße gefährlicher wurde.

Im Ziel von Schloß-Hotel Pichlarn lag nach dem ersten Fahrtag das Volvo123GT Team Erich Landerl/Gilbert Ragowsky vorne, vor Matzelbergers MG-A und Pius Weckerle.

"Das war echtes Autofahren, da werden längst eingerostete Reflexe wieder hervorgeholt"

GT-Weltmeister und Porsche Werkspilot Richard Lietz, mit Bruder Philip in einem scharfen Neunelfer der Pius Weckerle gehörte, schwärmte: «Das war echtes Autofahren, ich bin begeistert, da werden längst eingerostete Reflexe wieder hervorgeholt».

Am nächsten Tag stand auf dem Flugplatz Niederöblarn eine 6-Runden SP mit zwei Heats auf dem Programm. Tauwetter hatte den Schnee gefressen. Den ersten Heat gewannen Weckerle/Schlager, im zweiten Heat, den die Deopitos gewannen, wurde Weckerle hinter Aaltonen/Artacker Sechste.

Nach zwei weiteren SP`s stellte sich das Feld zur Planai-Bergprüfung an den Start. In zwei Sektionen mußte man sich im 1.Lauf eine Zeit vorlegen, die es im 2.Lauf zu kopieren galt, im 3.Lauf musste sie um 10 Sekunden verlangsamt werden. Die Bergstraße war in top-Zustand, auf der Schneefahrbahn konnte mit dem Gaspedal gelenkt werden.

Schwarzbauer/Hemmelmayer siegten mit der geringsten Differenz von 31/100 . Und als zusammengerechnet wurde standen Weckerle/Schlager als Sieger fest.

Sagte Weckerle, der zum dritten Mal die Planai-Classic gewann: «Es wird unheimich genau gefahren, und man braucht Glück, von den Topten hätte jeder gewinnen können».

Verletzungspech

Christian Clerici war schon mit einer Rückverletzung angereist, er lag bereits im Schladminger Spital. Strietzel Stuck war auf der Trabrennbahn ausgerutscht und auf eine Betonkante gestürzt, er hatte sich eine Rippe gebrochen. Rallye-Arzt Dr.Wolfgang Weinstabl sorgte für Schmerzlinderung. Jedes Team hatte eine abenteuerliche Geschichte anzubieten. Etwa Fritz Müller/Mariella Schurz in einem Porsche 914/6 auf Rang acht, hatten einen Stromausfall. Service Chef Robert Huber gab ihnen den Strom zurück. Stuck leistete sich im ersten Planai-Lauf eine Fehlstoppung. Sohn Ferdinand ätzte: «Man soll Rennfahrer nicht auf den Beifahrersitz setzen...» Weckerle/Schlager hatten anfangs vergessen ihre Uhr einzustellen, daher die späte Aufholjagd.

VW-Galionsfigur Striezel Stuck: «Das war eine Gaudi, von den Weiss-Würscht bis zur Streckenführung hat alles gestimmt.»

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