Schriftzug "Spy" in Washington vor dem Spionagemuseum

USA: Was ein tödlicher Eispickel aus Österreich in Washington macht

Im Spionagemuseum in Washington sind Spionage-Tools aus aller Welt ausgestellt.

In Washington D.C. finden sich viele Museen, eines der modernsten ist das „International Spy Museum“. Laut Guinness-Buch der Rekorde: das umfangreichste der Welt! Auf mehreren Etagen bekommt man tiefe Einblicke in die Welt des Spionierens. Forschen, auskundschaften und analysieren sind das tägliche Brot von Agenten. Inzwischen auch Cybercrime.

Auf interaktiven Displays kann man sich zu Beginn mithilfe einer Schlüsselkarte eine Identität aussuchen. Man erhält verschiedene Aufgaben sowie Deckname, Verkleidung, Einsatzort und Ziel des Einsatzes. Museums-Guide Richard meint: „Eines muss Ihnen von Beginn an klar sein: Nichts ist, wie es scheint.“ Man hantelt sich von Stockwerk zu Stockwerk, wo auf Touchscreens die Aufgaben präzisiert werden. Nach erhofftem Abschluss der Operation erfolgt schlussendlich ein Debriefing.

Zum aktuellen KURIER Reise Podcast "Stadt.Land.Meer": G wie Galapagos

Von CIA bis KGB

Zu sehen ist die weltgrößte Sammlung an Spionage-Tools: An die zehntausend Gegenstände, rund tausend davon sind ausgestellt, inklusive Fotografien, Filmen, Videos. Bemerkenswert: eine Enigma-Chiffriermaschine, die die Briten im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hacken konnten. Oder das Wrack des U2-Flugzeuges, das die CIA zu Erkundungsflügen in 21.000 Meter Höhe nutzte. Zu Beginn war es vom Radar nicht erfassbar, die Band U2 hat sich danach benannt. Man sieht eine Flagge von der misslungenen US-Lande-Operation in Kubas Schweinebucht von 1961. Oder eine Druckplatte der Nazis zur Fälschung britischer Banknoten. Und die Sowjets sind mit einer KGB-Lippenstift-Pistole vertreten.

Von Bond bis Trotzki

Vom Film-Spion James Bond sind Schwimmflossen aus „Feuerball“ mit Sean Connery ausgestellt. Aus „Keine Zeit zu sterben“ mit Daniel Craig: die Omega Seamaster, die von Q so modifiziert wurde, dass sie einen elektromagnetischen Impuls erzeugt.

Top 3

Museum Täglich von 10–18 Uhr geöffnet. 700 L'Enfant Plaza. spymuseum.org

Tickets Es gelten dynamische Preise. Erwachsene (ab 13 Jahren) ca. $32.95, Kinder (7-12 Jahre): ca. $22.95, Kinder unter 6 Jahren: freier Eintritt. Ermäßigte Preise für Senioren und Studierende. Am besten Online-Tickets im Voraus kaufen, da das Museum oft ausverkauft ist.

Hauptstadt Weitere Reisetipps auf washington.org/de

Ein Spezial-Exponat ist aus Österreich. Im August 1940 wurde Leo Trotzki, Gründer der Roten Armee, im Auftrag von Joseph Stalin in seinem Arbeitszimmer in Mexiko mit einem Eispickel der Kopf zertrümmert. Attentäter Ramón Mercader, Agent des Sowjet-Geheimdienstes NKWD, hatte die Eiskletteraxt unter seiner Anzugjacke versteckt, als er Trotzki besuchte. Als dieser einen mitgebrachten Artikel las, schlug der Mörder zu.

Noch immer sieht man den blutigen Fingerabdruck auf dem 1928 in Österreich hergestellten Pickel.

Kommentare