Mehrere grüne Karottengrün-Triebe wachsen aus zwei in Wasser eingelegten Karottenstücken in einer Glasschale.

Let it grow! Praktischer Food-Trend für alle ohne Garten

Selbstversorgung mit frischem Grünzeug auch im Winter und das ganz ohne Garten. So funktioniert der "Regrow"-Trend.

von Ingrid Greisenegger

 

Alle Jahre wieder kommt Weihnachten und alle Jahre wieder muss es gesagt werden: „Snow Food“ kann jeder. Es handelt sich um frisches Gemüse, das im Winter im Freien geerntet wird. Ohne Verschwendung von Heiz- und Lichtenergie im Glashaus, schlicht und einfach klimafreundlich. Noch dazu kinderleicht.

Die „Junior City Farmer“, Kinder, die das gleichnamige Programm über die Schule oder den Kindergarten gebucht haben, sind jetzt gerade bei der ersten Salat- und Radieschen-Ernte dieser Wintersaison. Wer jetzt bei „Snow Food“ einsteigen möchte, ist leider zu spät dran – Hauptauspflanzzeit war im September. Doch schon im Jänner 2026 startet ein neuer Workshop für Anfänger und Fortgeschrittene, die im kommenden Jahr im Selbstversorgergarten endlich einmal rechtzeitig dabei sein wollen.

Neu wachsen statt neu kaufen

Was man jetzt noch tun kann für frisches Gemüse auf dem Teller? Gegenfrage: „Regrowen“ Sie schon oder werfen Sie Gemüsereste noch immer in den Müll? In den Biomüll, wenn schon. „Regrow“ steht für „noch einmal wachsen lassen“, statt wegzuwerfen. Und für ein Gärtnern ohne Garten, weil das alles auf der warmen Fensterbank im Innenraum passiert. Benötigt werden Gemüsereste, gleichgültig, ob rote Rübe, grüner Salat oder gelbe Karotte.

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„Regrow“ bedeutet ein zweites Leben für die Karotte, sie grünt bei uns auch im Winter.

©City Farm

Wie es funktioniert

Man nimmt einen Salatstrunk oder schneidet für unseren experimentellen Zweck eine etwa fünf Zentimeter hohe Rüben-„Kappe“ ab. Bei Wurzelgemüsen, also allem, was unter der Erde wächst, liegt nämlich dort der sogenannte „Vegetationspunkt“. Bei Salat- oder Kohlpflanzen befindet sich dieser beim Blattansatz, im Herzen der Blattrosette. Dann setzt man die Gemüseteile in eine mit Wasser gefüllte Schale oder einen Teller (auffüllen nicht vergessen) und diesen in einem warmen Zimmer ans Fenster. Nicht lange, schon sprießt frisches Grün heraus – die Pflanze ist zu einem neuen Leben erwacht. Die frischen Triebe oder Blätter werden zerkleinert und über Gerichte drübergestreut. Sie schmecken köstlich zart, „beleben“ die Speisen und sehen einnehmend aus.

Man kann aber auch zu klonen versuchen. Sind junge Triebe zu sehen und kündigen sich unten frische Wurzeln an, wird die Pflanze in Erde eingetopft. Mit etwas Glück wird sie sich wohlfühlen und zu einem neuen Salat oder einer neuen Rübe heranwachsen – das dann allerdings im Freien.

„Das ist deshalb möglich“, sagt Gemüseforscher Wolfgang Palme, „weil Pflanzen sich vegetativ, also nicht aus Samen, vermehren können. Aus Vegetationspunkten, den Knospen, bildet sich ein kompletter, voll lebensfähiger Nachwuchs heraus“. Auf den Punkt gebracht: die neue Pflanze ist ein Klon der Mutterpflanze.

Person in blauer Jacke, grauer Mütze und gelbem Schal hält zwei Lauchknollen, zeigt Daumen hoch.

„Regrow“, das Nachwachsenlassen von Gemüseresten, ist kinderleicht. Wolfgang Palme lädt zum „Snow Food“- Workshop ein.

©Johannes Hloch

Winterprogramm auf der City Farm Augarten

Workshops für alle:

  • Adventkranzbinden mit Naturmaterialien von der City Farm. Kinder können Weihnachtsbasteleien anfertigen: 28.11.25 von 15–18 Uhr 29.11.25 von 10–13 Uhr und von 16–19 Uhr
  • Wintergemüse-Workshop am 17. Jänner 2026.  - Anmeldung erforderlich unter www.cityfarm.wien/programmuebersicht
     

Veranstaltungsort:  Obere Augartenstraße 1/8, 1020 Wien

Mehr unter www.cityfarm.wien

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