Schwammige Erfolgsstory: SpongeBob wird 25

Ein riesiger Ballon, der die Cartoonfigur SpongeBob - ein gelber Schwamm mit Hose an - darstellt, fliegt zwischen Hochhäusern durch
Seit 25 Jahren macht der berühmteste Schwamm der TV-Geschichte, SpongeBob Schwammkopf, extrem gut gelaunt den Meeresboden unsicher.

Es dürfte vielleicht vor jetzt genau 25 Jahren ein paar Zweifler gegeben haben, ob ein Schwamm wirklich ein nachhaltiger TV-Star werden kann. Nur einer, der hat sicher immer dran geglaubt: SpongeBob. Denn kaum etwas ist der saugstarken Kultfigur mehr eingeschrieben als ihr unerschütterlicher Optimismus. Am 1. Mai 1999 lief die erste Folge von „SpongeBob Schwammkopf“ auf dem US-Kindersender Nickelodeon, heute gibt es über 300 Episoden und drei Kinofilme. SpongeBob ist ein adrett gekleideter Schwamm, der in einer Ananas am Meeresgrund wohnt. Für wen das schon abgefahren klingt: Er hat auch ein Haustier, das ist eine Schnecke, die miaut (Gary). Sein Nachbar ist ein trübsinniger Tintenfisch (Thaddäus), sein bester Freund, vielleicht auch Lebensgefährte, ist ein intellektuell eher schwachbrüstiger, dafür umso hungrigerer Seestern (Patrick). Ach und dann war der Schwamm auch mal mit einem Eichhörnchen namens Sandy zusammen. Sandy trägt einen Taucheranzug, sie ist ja keine echte Meeresbewohnerin, so viel Realismus muss sein.

AMFOOT-SUPERBOWL-PREVIEW-SPHERE

Zu Ehren seines 25. Geburtstags durfte SpongeBobs normalerweise kantigeres Konterfei auf Las Vegas' neuer Sehenswürdigkeit, der "Sphere", leuchten

Ergebnis eines Atomtests?

SpongeBob arbeitet im Burgerlokal Krosse Krabbe, wo er schon zig Mal Mitarbeiter des Monats war. Kunststück, sein einziger Rivale für den Titel ist der übellaunige Thaddäus. Dieser besucht übrigens manchmal seine Hoffnungen und Träume, die auf dem Friedhof der Verfluchten begraben sind.

Solche Details und auch, dass SpongeBobs Wohnort Bikini Bottom (Bikinihöschen) heißt, was wiederum Erinnerungen an das US-Nukleartestgelände Bikini Atoll weckt, haben nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass diese Kinderserie auch bei Erwachsenen Kultstatus genießt.

Mehr im Meer

Das ist SpongeBob anders als den „Simpsons“ gelungen, bei denen ganz bewusst Erwachsene mit Sarkasmus angesprochen werden. Dem Schwamm, diesem Berufskindskopf, ist Zynismus fremd, dafür ist er zu naiv und zu weltzugewandt. Und dafür lacht er viel zu gern ausgelassen. Er ist ein argloser Anarchist, dem die Begeisterung für das Leben auch durch das Chaos, das er extrem gut gelaunt verursacht, einfach nicht abzugewöhnen ist.

SpongeBobs "Vater" ist gestorben

Erfunden wurde SpongeBob vom Meeresbiologen Stephen Hillenburg. Der starb 2018 mit nur 57 Jahren an der neurologischen Erkrankung ALS. Ihm ist zu verdanken, dass trotz aller Absurdität auch manch Lehrreiches über die submarine Welt in die Kindersendung Eingang gefunden hat. SpongeBob ist daher auch Schutzherr einer Organisation namens „SpongeBob Operation Sea Change“, die die Meere unter anderem vom Plastikmüll säubern will. An dem hat wohl auch die milliardenschwere Vermarktungsmaschinerie ihren Anteil. Die gelbe Omnipräsenz der Schwammkopf-Produktpalette tut dem Erfolg der Serie, die bereits um eine 15. Staffel verlängert wurde, offenbar keinen Abbruch.

Eine schmucke bewohnbare Ananas fürs Heimaquarium kostet übrigens im Zoohandel circa 10 Euro.

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