SPÖ-Stiftungsrat kritisiert mögliche Absage von Sondersitzung zu ORF-Gagen

SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer sieht bei einer Absage der Sondersitzung eine vergebene Chance, sich vor die ORF-Mitarbeiter zu stellen. Er lobt ausdrücklich den neuen Ethikkodex, der Nebenbeschäftigungen und die Social-Media-Nutzung strikt regelt
Lederer sieht türkis-grüne „Wagenburg des Schweigens“. Nach gesetzlicher Neuaufstellung der Gremien solle ORF-Führung Rücktritt anbieten

Die Gagen-Debatte im ORF ist aus Sicht von SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer „sicher nicht vorbei“. Er hatte Anfang April einen Sonder-Finanzausschuss beantragt, der nun aber nicht stattfinden soll, wie ihm vom Ausschuss-Vorsitzenden, ÖVP-Stiftungsrat Thomas Zach, signalisiert worden sei. „Diese Strategie von Türkis-Grün, auf Kritik nicht zu reagieren, halte ich für falsch. Man muss diese Wagenburg des Schweigens durchbrechen und offensiv an die Problemstellung herangehen.“ Wenn er jetzt keine Antworten bekomme, werde er sie beim nächsten regulären Gremien-Treffen im Juni einfordern. Man werde sich durch die Verzögerung keine einzige Frage ersparen. 

„Man lässt damit jetzt eine Chance liegen, sich vor die Mitarbeiter zu stellen“, bedauert der SPÖ-Vertreter. Mit dem neuen, von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann initiierten Ethikkodex, der u. a. Nebenbeschäftigungen einschränkt und auch die immer wieder kritisierte Social-Media-Nutzung von ORF-Journalisten regelt, habe man Wichtiges vorzuweisen. Auch gegenüber den Beitragszahlern.

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