Eine Bar mit roten Samtstühlen und einer beleuchteten Theke voller Getränke.
Restaurantkritik

So schmeckt's im "Café am Dom" am Stephansplatz

€€ Wien europäische Küche österreichische Küche

Figlmüller machte aus dem "Zwischengang" am Wiener Stephansplatz nun das "Café am Dom".

Das „Espresso Weinwurm“ war wohl eines der unbekanntesten Lokale Wiens. Obwohl es gemeinsam mit dem „Café Arabica“ (musste einer Boutique weichen), dem „Café de l’Europe“ (über-renoviert) und der Aida (zur Insta-Kulisse verschandelt) ein Paradebeispiel für Wiens Espressokultur war. Allerdings wurde es halt nur mehr von Touristen besucht.

Beschreibung

Preiskategorie

€€

Küche

Österreichische Küche

Bewertung

80 von 100

2023 übernahmen es dann Thomas und Hans Figlmüller und machten hier eine Art Pop-up-Szenelokal namens „Zwischengang“. „Aber irgendwie war’s das nicht“, sagt Thomas Figlmüller. Man beauftragte die Star-Architekten von BWM und bewies – wie schon beim Diner „Joma“ und dem Neo-Wirtshaus „Lugeck“ – gestalterischen Mut. Denn Architekt Erich Bernard durfte seiner Verehrung für norditalienische Espresso-Kultur freien Lauf lassen: rote Bänke, Terrakotta-farbene Wände, bunter Fliesenboden, roter Samt und ein leicht chaotisches Beleuchtungsmanagement. Wenn das „Café am Dom“ schon etwas Patina hätte, würde man sagen: Wie in Turin!

Die Karte spielt einerseits Klassiker wie Schnitzel, Gulasch und Sacherwürstel, andererseits Internationales wie Wagyu-Burger, Pinsa und Pommes frites mit Trüffelmayo, wird also touristischen Bedürfnissen gerecht.

Das Highlight ist zweifellos die „Trilogie“: eine Etagere mit einer Portion Thum-Beinschinken mit Kren, einem kleinen (und exzellenten) Kalbswienerschnitzel mit Erdäpfelsalat und einer respektablen Portion Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster. Um knapp 30 Euro – so günstig, gut und lässig gestylt isst man in der Innenstadt selten.

Bewertung

Essen

39 von 50

Service

9 von 10

Weinkarte

11 von 15

Ambiente

21 von 25

Kontakt

Adresse

Wien 1, Stephanspl. 11

Website

cafeamdom.at

Telefon

01/533 95 31

Öffnungszeiten: Mo-So 9-23

Florian Holzer

Über Florian Holzer

Florian Holzer ist Gastronomiekritiker, freischaffender Autor und FREIZEIT-Kolumnist. (Foto: Jürg Christandl)