Bratwürstel im AK-Test: Hygiene top, geschmackliche Abweichungen
Elf Sorten Bratwürstel hat die Arbeiterkammer unter die Lupe genommen – mit durchwegs einwandfreier Hygiene, aber deutlichen Unterschieden bei Geschmack und Preis.
Haltbarkeit und Lagerung von Bratwürsteln
Bratwürstel gehören zu den klassischen österreichischen Fleischwürsteln und wurden früher meist roh angeboten.
Heute werden die Würstel häufig vorgegart, damit sie länger haltbar sind. Das zeigt sich auch im Verhältnis der rohen zu gebrühten Würsteln im Test.
Rohe Bratwürstel halten nur kurz, während gebrühte deutlich einfacher zu lagern sind. Welche Variante jemand bevorzugt, ist Geschmackssache. Wichtig ist in jedem Fall der Blick auf das Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatum.
Rohe Bratwürstel, die beim Fleischhauer ohne Verpackung und aufgedrucktem Verbrauchsdatum gekauft werden, sollten noch am selben Tag verzehrt oder eingefroren werden. Darüber hinaus sollte man auch seine Sinne nutzen, um die Frische der Würstel zu beurteilen. Rohe Würstel sind in der Regel zartrosa, gebrühte wirken hingegen oft blasser und fester. Ein säuerlicher Geruch oder eine trübe Flüssigkeit könnten auf beginnenden Verderb hindeuten.
Quelle: Arbeiterkammer OÖ
In Oberösterreich ist der erste Adventsonntag traditionell der Bratwürstelsonntag. Warum das so ist, ist nicht vollständig geklärt, für die Arbeiterkammer Oberösterreich ist es allerdings Grund genug, Bratwürstel einem genauen Check zu unterziehen. Mit einem durchaus erfreulichen Ergebnis: Bei den elf getesteten Proben gab es keine groben Beanstandungen in der Qualität, sie erhielten alle das Prädikat "einwandfrei".
Mehrere Kriterien getestet
Unter den elf Bratwürstel befanden sich vier Sorten Rohwürste und sieben Sorten Brühwürste aus Supermärkten und Fleischereien. Getestet wurde sowohl die mikrobiologische Beschaffenheit als auch die sensorische Qualität, bei der Aussehen, Geruch und Geschmack bewertet wurden. In die Gesamtbeurteilung flossen zudem die gesetzlichen Vorgaben des Lebensmittelrechts sowie die sogenannte „berechtigte Verbrauchererwartung“ ein.
Gerüche wie alt, sauer oder chemisch
Im Mittelpunkt der mikrobiologischen Analyse standen die jeweiligen Keimgehalte, die entscheidend für Sicherheit und Qualität sind. Hier erwies sich, dass keine der elf Proben hygienische Mängel aufwies.
Beim Geschmackstest zeigte sich dagegen ein breiteres Spektrum. Man bewertete Würzung, Fleischgeschmack, Saftigkeit und das Aroma beim Braten. Vier Produkte überzeugten auf ganzer Linie. Bei weiteren vier Bratwürsteln gab es leichte Kritik – etwa zu kräftige oder zu dezente Würzung –, die jedoch nicht als Beanstandung gewertet wurde. Drei Proben fielen durch deutlichere sensorische Abweichungen auf, unter anderem durch unangenehme Gerüche wie alt, sauer oder chemisch sowie teilweise eine schmierige Konsistenz. Trotz dieser Mängel galten alle Produkte grundsätzlich noch als genusstauglich.
Deutliche Preisunterschiede
Auch preislich zeigen sich Unterschiede: Gebrühte Bratwürstel kosten aktuell zwischen 10,81 und 18,71 Euro pro Kilo – im Schnitt rund 16 Prozent mehr als beim AK-Test 2022. Noch stärker haben die Rohwürstel angezogen: Sie liegen heuer bei 12,99 bis 19,99 Euro pro Kilogramm und damit etwa 18 Prozent über dem Preisniveau vor drei Jahren.
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