Baywatch kehrt zurück: Was bis jetzt bekannt ist
Die Kult-Serie „Baywatch“ bekommt eine Neuauflage. Dazu ein Blick zurück: Warum ein Joint die Entstehung begünstigte und welchen Star David Hasselhoff ablehnte.
Ja ist denn heute schon Weihnachten?
Das dürften sich viele gedacht haben, als der US-Sender Fox vor nicht allzu langer Zeit die Katze aus dem Sack ließ. Die Rettungsschwimmer in Rot kehren zurück. In den Jahren 2026/2027 soll „Baywatch“ zurück auf die Schirme kommen. In vorerst zwölf Folgen stürzen sich durchtrainierte Lebensretterinnen und Lebensretter wieder in die Wellen. Es darf davon ausgegangen werden, dass sie in Zeitlupe und mit Boje in der Hand über den Strand laufen.
Was konkret zu erwarten ist? „Fans können sich auf all die adrenalingeladenen Rettungsaktionen, verwickelten Beziehungen und heldenhaften Strandabenteuer freuen, die das Original auszeichneten – jetzt mit einer komplett neuen Besetzung, modernem Setting, neuen Spannungen und Herausforderungen sowie einer erneuerten Mission zum Schutz der Küste Südkaliforniens.“ So weit lehnten sich die Macher in einer Aussendung zumindest aus dem Fenster: Sie gehen also mit der Zeit.
Australien oder Kalifornien: Wo wird Baywatch gedreht?
Als Showrunner verantwortlich für das Ganze ist Matt Nix, der Mann hinter der Marvel-Serie „The Gifted“. Viel mehr will Fox aber noch nicht verraten. Auch nicht, wer in den berühmten roten Stoff schlüpfen wird.
Immerhin gibt es erste Lobbyarbeit: Traci Park, Stadträtin von Los Angeles, versucht laut dem Lokalportal Yo Venice, die Produktion nach Venice Beach zu lotsen. Steuervergünstigungen sollen die Verantwortlichen locken. Und dazu adressierte sie ihre Wünsche auch schon an den Gouverneur Gavin Newsom. Schließlich soll eine der kultigsten Serien der TV-Geschichte bitte schön dort entstehen, wo sie auch hingehört: im Sand von Kalifornien. Und sie warnte vor möglichen Dreharbeiten in Australien, die tatsächlich im Raum standen.
„Menschenmengen, Kultur und Kaliforniens berühmteste Küste – Venice Beach hat alles“, sagte Park in einem Instagram-Post. Und ganz ehrlich: Wo würde es denn noch besser hinpassen? Immerhin hat David Hasselhoff als Mitch schon in Venice Beach seine Muskeln gestählt, ist mit Inlineskates herumgefahren, hat Basketball gespielt oder wurde von den Damen angehimmelt.
Venice Beach ist Drehort für Baywatch
Nun jetzt steht fest: Die Neuauflage der Fernsehserie „Baywatch“ wird in Venice Beach gedreht, wie Stadtbeamte kürlich laut Yo Venice bekannt gaben. Zuvor hatte das kalifornische Film- und Fernsehförderprogramm dazu beigetragen, die Produzenten davon zu überzeugen, das hochkarätige Projekt nicht ins Ausland zu verlegen. Die Produktion soll voraussichtlich Anfang 2026 beginnen.
Auf jeden Fall: Die Fußstapfen, in die die Neuauflage tritt, sind gewaltig. „Baywatch“ war ja nicht irgendeine Serie, sondern eine Produktion der Superlative – wenn auch eine mit Ambivalenz. Einerseits verpassten ihr viele Kritiker im Laufe der Jahre mehrmals den Titel „schlechteste TV-Serie aller Zeiten“. Andererseits war „Baywatch“ auf dem Höhepunkt des Erfolgs laut Guinness-Buch der Rekorde die meistgesehene Fernsehserie der Welt. Geschätzte 1,1 Milliarden Zuschauer pro Woche in 142 Ländern schalteten im Jahr 1996 ein.
Ein Zug vom Joint brachte die Idee
In der Doku „After Baywatch: Moment in the Sun“, die 2024 auf Hulu erschien (bei Disney+ verfügbar), plaudert einer der Serien-Schöpfer, Michael Berk, ganz offen über die Wurzeln von „Baywatch“. Seiner Aussage nach kam ihm die Idee an einem kalifornischen Strand beim Kiffen. Er beobachtete, nachdem er einen Zug vom Joint genommen hatte, wie ein Rettungsschwimmer zu einem Notfall losstartete. Da wurde ihm klar: Das ist eine Entscheidung über Leben und Tod. Und vor allem: Noch nie hatte jemand eine Serie über die Rettungsschwimmer gedreht.
Und Action! Dreharbeiten zu „Baywatch“ mit – The One and Only – David „Mitch“ Hasselhoff in den Neunzigern.
©imago/ZUMA Press/imago stock&peopleTatsächlich wurde der erste Versuch, „Baywatch“ auf Sendung zu bringen, vom Sender NBC ziemlich schnell wieder abgedreht. Der Durchbruch kam erst beim zweiten Anlauf – diesmal mit weniger Ernst und einer entscheidenden Neuerung. David Hasselhoff konnte dank seines Erfolgs in Deutschland neue Geldgeber an Land ziehen. Geld war trotzdem knapp, das Budget für die Episoden schnell aufgebraucht. Aber kein Problem: Die überschüssige Zeit füllte man einfach mit Strandläufen in Zeitlupe, und schon hatte man die ikonischen Szenen, die später weltberühmt wurden. Was für eine schöne Geschichte.
Leo DiCaprio zu alt, Mitch zu jung
Und dann gibt es da noch die Anekdote, die heute fast wie eine Hollywood-Urban-Legend klingt: Als die Produzenten für den zweiten Anlauf einen Sohn für David Hasselhoff suchten, war ein gewisser Leonardo DiCaprio schon so gut wie gesetzt. Der Teenager stach alle Konkurrenten aus. Nur einer hatte etwas dagegen: David Hasselhoff. Berk erinnerte sich einmal in der New York Times: „David wollte einen jüngeren Sohn, damit er nicht älter wirkt.“ Ergebnis: Statt Leo bekam Jeremy Jackson den Zuschlag.
Mal schauen, welche Geschichten die Wiederaufnahme hervorbringt.
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