Aufregung um Farbe: Würden Sie diesen Weihnachtspullover tragen?
Konservative Stimmen empören sich über einen Sweater der Marke J.Crew. Der Grund: Er ist rosa.
Weihnachtspullover in allen Farben und Formen werden Jahr für Jahr beliebter. Auch die US-amerikanische Mode-Marke J.Crew hat heuer einige im Angebot - darunter ein grob gestricktes Modell für Herren mit schottischem Shetland-Kragenmuster. Der Pulli kostet 205 Euro und ist aus Wolle gefertigt - rosaroter Wolle.
Genau deshalb sorgt das Modell gerade für unerwartete Aufregung im Netz. Konservative Stimmen aus dem Umfeld der MAGA-Bewegung werfen der Marke nun vor, mit dem Design traditionelle Geschlechterrollen zu untergraben. Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Post der bekannten rechten Aktivistin Juanita Broaddrick auf der Plattform X.
Konservative Kritik
Broaddrick veröffentlichte ein Foto des 168-Dollar-Pullovers und fragte ihre Follower provokativ, ob "Männer so etwas wirklich tragen würden". In den Kommentaren entwickelte sich rasch eine hitzige Diskussion: Mehrere Nutzer bezeichneten das Modell als "Frauenpullover", andere sprachen davon, kein "Alpha-Mann" würde sich jemals in diesem Kleidungsstück blicken lassen. Ebenso war zu lesen, dass keine Frau mit einem Mann schlafen würde, der "so einen Pullover" trägt.
Auch der republikanische Abgeordnete Tim Burchett mischte sich ein. Der Pullover erinnere ihn an etwas, "das eine Sorority-Studentin in den 80ern getragen hätte", schrieb er.
Der "Fair Isle–yoked sweater in wool" von J.Crew ist ein Bestseller.
©j.crewJ.Crew bewirbt den Pullover als "vintage-inspiriert" und "festlich" - eine Farbvariante unter vielen saisonalen Modellen. Doch in konservativen Kreisen wird die Farbe rosa immer noch stark mit Weiblichkeit assoziiert.
Mittlerweile ein Bestseller
Neben der Empörung gab es aber auch Gegenstimmen. Ein X-Nutzer erinnerte daran, dass rosafarbene Hemden für Männer in den 1980er-Jahren durchaus üblich waren. Ein Kunde verteidigte das Kleidungsstück sogar direkt auf der J.Crew-Website: Der Pullover sei "absolut nicht feminin" und mittlerweile eines seiner liebsten Teile.
Für die Marke, die es seit den 1980er-Jahren gibt und u. a. von Prinzessin Kate geschätzt wird, dürfte sich der "Shitstorm" als gute Werbung erweisen: Laut Informationen auf der Website ist das Modell "Fair Isle–yoked sweater in wool" ein Bestseller und wurde innerhalb eines Tages mehr als 3.000 mal angesehen.
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