Lokales

Gewalthotspot, Problemviertel, "gefährlichster Ort Wiens": Der Reumannplatz erhielt in den vergangenen Wochen viele unterschiedliche Namen - und wurde zur Chiffre für Jugendkriminalität.

Um dieser Herr zu werden, beschloss Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) eine bereits seit längerem geforderte Waffenverbotszone am Reumannplatz sowie in angrenzenden Bereichen in Wien-Favoriten. Die Maßnahme, die als "erster Schritt" für mehr Sicherheit im zehnten Bezirk bezeichnet wurde, trat am 30. März in Kraft.

Einen Monat nach Durchsetzung der Waffenverbotszone zieht die Landespolizeidirektion Wien (LPD) nun eine erste Bilanz.

Claudio Valentino Monego nippt an seinem italienischen Espresso, dann sagt er anerkennend: "Die Straße ist gelungen. Es gibt mehr Platz für Anrainer und Passanten, mehr Grün und weniger Autos. Es ist viel besser als vor dem Umbau."

Der Eisverkäufer aus dem Trentino lebt und arbeitet in der schönen Jahreszeit in Wien. Das Eisgeschäft in der Mitte der Reinprechtsdorfer Straße führt er gemeinsam mit seiner Frau. Das Leben in Wien sei schön. Und wenn dann auch noch die U-Bahn-Linie 2 praktisch vor seiner Gelateria halten wird, wird es noch schöner.

Es hagelte Beschwerden

Die ehemalige Flaniermeile in Margareten hat auch schon bessere Zeiten erlebt. An Frisören und an Kebabs mangelt es nicht, dafür an den einst im 5. Bezirk hoch angesehenen Fachgeschäften für den täglichen Bedarf.

Die Stadt hat darauf reagiert. Der Umbau der Straße hat im Vorjahr im wahrsten Sinne des Wortes viel Staub aufgewirbelt. Es hagelte Beschwerden von Anrainern und vor allem von Geschäftsleuten, sie kamen auch in einem KURIER-Bericht ausführlich zu Wort.

In Krems wird heute, Dienstag, eine erneute Anhörung des nach dem Inzestfall von Amstetten zu lebenslang verurteilten und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher - nunmehr forensisch-therapeutisches Zentrum - eingewiesenen Josef Fritzl in Szene gehen.

Stattfinden wird der nicht-öffentliche Termin diesmal in der Justizanstalt Stein. Entschieden wird, ob der 89-Jährige bedingt aus dem Maßnahmenvollzug kommt.

Während Islamisten in Hamburg öffentlich die Installierung eines Kalifats fordern, rückt der politische Islam auch in Österreich in den Fokus: genauer gesagt ein islamisches Zentrum in Wien-Floridsdorf mit engen Verbindungen zum Iran. 

Die Botschaften des Zentrums richten sich an Muslime hierzulande. „Das große Ziel ist eine Umgestaltung der Gesellschaft in einen islamischen Weltstaat“, erklärt Lisa Fellhofer, Direktorin der Dokumentationsstelle Politischer Islam. Dennoch wurde das Islamische Zentrum Imam Ali („Izia“) bisher öffentlich kaum wahrgenommen – am Montag veröffentlichte die Dokumentationsstelle nun einen Bericht zu dieser Causa.

Demnach ist die Organisation seit den 2000er-Jahren in Österreich aktiv. Die Dokumentationsstelle hat Dokumente und Aktivitäten aus diesem Zeitraum ausgewertet.

Ein Martyrium, das eine 39 Jahre alte Frau im vergangenen Sommer in ihrer Wohnung in Wien-Brigittenau erlitten hat, ist am Montag von einem Schwurgericht im Grauen Haus behandelt worden.

Wie Gerichtsmediziner Christian Reiter den Geschworenen erklärte, hatte die Frau die Misshandlungen ihres Lebensgefährten nur mit viel Glück überlebt. Dieser habe sie "zu Brei geschlagen", sagte Reiter wörtlich: "Es war ein Gewaltexzess, wie man ihn in diesem Ausmaß ganz selten sieht."

Politik

Wurden bei der Entschädigung für die Covid-19-Pandemie alle Unternehmen gleich fair behandelt - oder hat die Verwaltung einzelne Firmen besser betreut bzw. ihnen höhere Förderungen und Hilfszahlungen angedeihen lassen? Das ist die zentrale Frage, die der Untersuchungsausschuss zur Cofag in den vergangenen Wochen klären wollte. 

Die Covid-Finanzierungsagentur, kurz Cofag, ist jene staatsnahe Gesellschaft, über die die Covid-Hilfszahlungen administriert worden sind. Mit dem Ende der Pandemie wurde freilich auch das Ende der Cofag besiegelt. Mit 30. Juni soll die Cofag "abgewickelt" sein - sie ist dann Geschichte.

Doch geht es nach den Freiheitlichen, ist davor noch ein entscheidender Schritt zu tun: Sämtliche Unterlagen der Cofag sollen überführt werden - und zwar in den Schoß des Finanzministeriums.

Das Flughafen-Duo Günther Ofner (67) und Julian Jäger (52) zählt zweifellos zu den erfolgreichsten Vorstandsteams unter Österreichs Börse-Unternehmen. Die Flughafen Wien AG ist schuldenfrei, investiert Hunderte Millionen Euro, schüttet eine stattliche Dividende aus und hat zufriedene Mitarbeiter und Passagiere. Auch die Aussichten für 2024 sind bestens.

Eine Vertragsverlängerung für die zwei Top-Manager dürfte also kein Problem sein, würde man angesichts dieser Performance meinen. Wenn da nicht eine Eigentümerstruktur wäre, deren Vertreter, freundlich gesagt, manchmal sehr schwierig sind.

Seit einigen Wochen ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, kurz WKStA, wegen des Verdachts der Inseratenkorruption gegen den Geschäftsführer der Mediengruppe Österreich, Wolfgang Fellner, sowie gegen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und einige freiheitliche Minister.    

Das geht aus dem KURIER und anderen Medien vorliegenden Dokumenten hervor, die nun auch im parlamentarischen Untersuchungsausschuss thematisiert werden sollen. 

Laut den Dokumenten hat die Oberstaatsanwaltschaft Wien (OStA) die WKStA angewiesen, dem Verdacht nachzugehen, ob der Medienunternehmer Fellner den damaligen FPÖ-Chef Strache und in weiterer Folge auch andere Minister bestochen haben könnte. Konkret besteht der Verdacht, dass Fellner im Gegenzug für das Verspechen von Inseraten (und damit öffentlichem Geld, Anm.) positive Berichterstattung versprochen hat.

Schon Anfang April waren Chats öffentlich geworden, die das Naheverhältnis von Fellner und Strache im Jahr 2019 dokumentierten. 

So beschwerte sich Strache beispielsweise über den Auftritt des ihm mittlerweile nicht mehr wohlgesonnenen Ewald Stadler in Fellners Medien. Strache drohte Fellner offenbar mit einem Inseratenstopp. Nach einem Hin und Her schrieb der damalige FPÖ-Chef schließlich in einen FPÖ-internen Chat, dass der Streit mit Fellner nunmehr geklärt sei. "Bitte weiter bei Fellner schalten. (...) Er kommt uns entgegen."

Bedingt durch Straches Chat-Nachrichten hegt die Oberstaatsanwaltschaft auch bei den Ex-Ministern Norbert Hofer, Mario Kunasek, Beate Hartinger-Klein und Herbert Kickl den Verdacht, sie könnten an einer möglichen Inseratenkorruption - und damit an Untreue - beteiligt gewesen sein.

Laut dem KURIER vorliegenden Unterlagen hat die WKStA keinen ausreichenden Anfangsverdacht gesehen, um weiter in der Causa zu ermitteln. In einer internen Analyse der WKStA schreibt ein Experte, dass die "Datenstruktur zu grob sei", um die aus den Chats abzuleitenden Vorwürfe wirklich klären zu können; auch seien die Daten teils insofern widersprüchlich, als die FPÖ-geführten Ministerien keineswegs einheitlich mehr oder weniger Inserate in einzelnen Medien beauftragt hätten. 

Die US-Regierung wirft mehreren Einheiten der israelischen Armee "schwere Menschenrechtsverletzungen" im Westjordanland vor. Diese Verstöße seien von fünf Armee-Einheiten gegen Palästinenser begangen worden, wie eine "sorgfältige" Untersuchung ergeben habe, teilte das Außenministerium in Washington am Montag mit.

Ereignet hätten sich diese "einzelnen Vorfälle" von Menschenrechtsverstößen noch vor dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober, sagte Vize-Ministeriumssprecher Vedant Patel. Er präzisierte nicht, um welche Armee-Einheiten es sich handelt.

Israelische und US-Medien hatten in den vergangenen Wochen berichtet, die USA würden womöglich Sanktionen gegen das Netzach-Jehuda-Bataillon wegen Übergriffen gegen Palästinenser im Westjordanland verhängen. Dieses Bataillon besteht hauptsächlich aus ultraorthodoxen Juden.

"Korrigierende Maßnahmen"

Patel sagte, vier der Armee-Einheiten hätten bereits "korrigierende Maßnahmen" ergriffen, um US-Sanktionen zu vermeiden. Mit der israelischen Regierung würden weiterhin Gespräche über die fünfte Armee-Einheit geführt, die Menschenrechtsverstöße im Westjordanland verübt habe. Die israelische Seite habe für diese Konsultationen zusätzliche Informationen übermittelt.

Schlagzeilen

Nach zwölf Wochen Krebstherapie drangen kürzlich es gute Neuigkeiten aus dem Palast: Der britische König Charles III. wird nach positiven Ergebnissen wieder in die Öffentlichkeit zurückkehren.

Die Behandlung dauere zwar an, doch seine Ärzte seien "hinreichend zufrieden mit dem gemachten Fortschritt, sodass der König nun wieder eine Reihe von öffentlichen Pflichten wahrnehmen kann", teilte der Buckingham-Palast am Freitag mit. Demnach will der 75-jährige Monarch heute Dienstag gemeinsam mit seiner Frau Königin Camilla (76) eine Krebsklinik besuchen und sich dort mit Ärztinnen und Patienten treffen.

Vorhang auf für die Frauen, hieß es jetzt im Radiokulturhaus in Wien. Denn das Magazin "SHEconomy" vergab gemeinsam mit ORF III wieder die heiß begehrten Minerva Awards (Ausstrahlung der Gala am 10. Mai um 23.25 Uhr auf ORF III).

Der Preis hat sich zum Ziel gesetzt für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft zu sorgen und Frauen zu ehren, die durch ihre Aktivitäten eine Vorreiterrolle einnehmen.

"In der Österreichischen Wirtschaft tut sich endlich was zum Thema Diversity und Gender Equality. Das zeigen auch die immer mehr und vor allem immer mutiger werdenden Einreichungen. Unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft verändern sich und wir wollen mit den Minerva Awards ein Zeichen für Mut, Zuversicht und zukunftsorientiertes Denken setzen", so Initiatorin Nadia Weiss.

Alle Gäste:

Einfach eine witterungsbeständige, isolierende Gebäudehülle? Für ambitionierte Bauherren ist das zu wenig. Das Prinzip einer innovativen, zukunftsweisenden Fassade ist heute maximale Nachhaltigkeit. Und so besteht die Hauseinkleidung entweder aus natürlichen Materialien oder produziert selbstständig Energie. Am besten sogar beides.

Konkret sind solche Fassaden der jüngsten Generation also multifunktional. So kommen zu den üblichen Aufgaben wie Wärme- und Schalldämmung sowie Regulierung des Raumklimas neue, für die Zukunft spannende Eigenschaften hinzu. Die modernsten Gebäudehüllen können zum Beispiel das einfallende Licht steuern, laufend Energie produzieren, Biomasse züchten (Algen), als interaktive Plattform dienen, den Sonnenschutz nicht zu vergessen: Dieser kann etwa durch schaltbare Gläser geregelt werden. Solche Scheiben lassen Wärme und Sonnenlicht je nach Bedarf ins Innere oder eben nicht. Dadurch entsteht eine aktive Fassade, die im Winter Wärme und Helligkeit sammelt und im Sommer angenehm kühlt.

Start-up aus Vorarlberg

Eines der innovativen Unternehmen, die sich auf nachhaltige Fassaden spezialisiert haben und so neue, aber auch alte Gebäude klimatechnisch ins rechte Licht setzen, ist ein Start-up aus Vorarlberg. Alexander Moosbrugger und Manuel Hehle, Gründer von „mo energy systems“, haben das europaweit erste Modulsystem für PV-Fassaden entwickelt, das auch nachträglich an die bereits gedämmte Haushülle montiert werden kann. „Man kann zwischen rahmenlosen Glasmodulen aus europäischer Produktion oder gerahmten Standardmodulen für den vertikalen Einbau wählen. Die rahmenlosen Elemente mit entspiegelten Gläsern sind architektonisch anspruchsvoll, kaum als PV-Elemente zu erkennen und wartungsfrei“, so die Vorreiter aus Lochau am Bodensee.

Om Fahad (bürgerlicher Name Ghufran Sawadi) zählte zu den erfolgreichsten TikTok-Creatorinnen des Iraks – sie tanzte Online zu Popmusik, zeigte ihre Outfits und lange Haarpracht. So generierte sie zehntausende Follower und hunderttausende Likes unter ihren Inhalten.

Al Jazeera berichtet nun von einer nächtlichen Attacke am Samstag, dem 27. April, bei der die Influencerin von einem einzelnen Angreifer in ihrem Auto überrascht wurde.

Überwachung zeigt Angriff

Das Überwachungsvideo zeigt, wie eine dunkel gekleidete Person von einem Motorrad absteigt, auf das Auto Sawadis zugeht und diese erschießt. Auch ihr Mobiltelefon soll bei der Tat entwendet worden sein. Laut einem Statement des irakischen Innenministeriums sollen die Umstände der Ermordung vollständig aufgeklärt werden.

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