Wiener Vintage-Läden

Wiener Vintage-Läden
Von der Studentin über den Familienvater bis zur Pensionistin suchen alle nach Individualität im Wohnraum. In den Vintage-Möbelläden Wiens werden sie fündig.

Alles begann mit einem Holzstuhl. Ernst Hahnbauer hat ihn bei seinem Opa gesehen und ihn sich zum Geburtstag gewünscht. "Dass das der Kaffeehausstuhl von Thonet war, wusste ich nicht", so der Bananas-Inhaber. Seither sammelt und verkauft er mit seiner Frau Patricia Vintage-Möbel. Ihren Geschmack schätzen Stammkunden, aber auch Touristen, die sich ein Andenken mit Geschichte im Bananas kaufen.

Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren enorm gestiegen und das wirke sich leider auf die Preise aus. "Auch Händler bezahlen heute mehr für die Stücke als früher", so Hahnbauer. Äußerst beliebt sei das Design der 50er und 60er – und das bereits seit zehn Jahren, sagt Hahnbauer.

Vintagerie

"Die Möbel der 50er haben einen hohen Wohlfühlfaktor und passen auch von der Größe her in jede Wohnung", bestätigt Alexander Bechstein, der mit Peter Lindenberg die Vintagerie führt.Das Geschäft in der Nelkengasse umfasst 180 auf zwei Stockwerken und ist gefüllt mit Lampen, Tischen, Sesseln und Fauteuils. Woher die Möbel stammen, verraten die beiden, wie die meisten Händler, nicht. "Es ist ein großes Netzwerk. Wir fahren viel herum, aber auf Flohmärkte gehen wir nie", so Bechstein.

Dekorative

Die Dekorative von Mark Graninger ist zwar um einiges kleiner als die Vintagerie, an liebevoll zusammengetragenen Einzelstücken mangelt es aber keineswegs. Ein Globus findet sich im Eck, ein Fauteuil zwischen Regalen, in denen sich "Schwangere Luise"-Vasenvon Rosenthal farbig aneinanderreihen. "Die Menschen kaufen alles, was man brauchen kann und nicht aus dem Möbelhaus will", erzählt er. Es sei klar erkennbar, dass mehr auf Qualität und Nachhaltigkeit geachtet wird. "Früher sind Möbel anders produziert worden und das schätzen die Menschen wieder sehr", erklärt er.

Kommentare