Wasser erwünscht - nur nicht im Keller
Eine gute Substanz und ein starker persönlichen Bezug zum Haus: Aus diesen Gründen beschlossen die Bauherren, den Altbau zu erhalten. Auch der Grundriss im Erdgeschoß sollte weitgehend unverändert bleiben. Raum ließ sich im unausgebauten Dachboden gewinnen. Um diesen zu erschließen, musste ein neues Treppenhaus geplant und ein Teil unterkellert werden. Dabei trat Wasser ein, das Fundament musste unterfangen und die Wände abgedichtet werden. „Solche Dinge sind nicht absehbar“, sagt Architekt Gernot
Kupfer, der mit dem Umbau beauftragt war.
Durch das Einschieben zweier zueinander versetzter Gauben im Dachgeschoß konnte die Wohnnutzfläche von 165 auf 294 Quadratmeter vergrößert werden. Die Öffnungen versorgen den Wohn- und Aufenthaltsraum (Küche, Ess-, Bad- und Schlafzimmer wurden ebenerdig belassen) mit ausreichend Helligkeit. Ein zusätzliches Dachfenster bringt indirektes Licht in die introvertierten Bereiche. Die fix verglasten Gauben gewähren zudem unterschiedliche Aussichten: Die Box im Osten, in der ein abtrennbarer Büroraum untergekommen ist, öffnet den Blick ins Grüne. Straßenseitig, im Westen, überblickt man die Grazer Altstadt.
Neben der gestalterischen ist auch die wirtschaftliche Frage zu beantworten. Mit einem Quadratmeterpreis von rund 1800 Euro liegt der Umbau unter einem Neubau – allerdings nur knapp. Die Krux liegt nämlich in der schlechten Planbarkeit, wie Kupfer schildert: „Häuser aus den 20er-Jahren sind solide gebaut und haben meist eine passable Substanz. Der wahre Bedarf zeigt sich aber immer erst im Zuge der Bauarbeiten. Darauf sollte man nicht vergessen.“
Kommentare