Ufogel: Ein Haus für Wanderer

Ufogel: Ein Haus für Wanderer
30 Quadratmeter, die mehr sind, als man denkt: Peter und Lukas Jungmann entwickelten den „Ufogel“, der sich beim Betreten als Raumwunder entpuppt.

Ankommen, Beine hochlegen und entspannen: Je länger der Fußmarsch, desto größer der Wunsch nach Komfort. Das haben sich auch Lukas und Peter Jungmann beim Entwurf eines Ferienhauses in Nußdorf-Debant bei Lienz gedacht: Den Ufogel können Wanderer und Urlauber mieten, die das Panorama der Osttiroler Berge, Privatsphäre und Gemütlichkeit schätzen. Peter Jungmann entwickelte die Architektur, sein Sohn Lukas das Design des Mobiliars.

Ufogel: Ein Haus für Wanderer
Das Wort Ufogel leitet sich von Ufo und Vogel ab: Während die einen ein gelandetes Flugobjekt damit assoziieren, sehen andere an der Rückseite des Hauses einen Vogel mit großem Schnabel und zwei Augen. Die Form des Gebäudes geht ursprünglich auf ein Biwak zurück, das eigentlich im Rahmen eines Wettbewerbs hätte entstehen sollen. „Weitwanderer sehnen sich nach Gemütlichkeit. Ein Biwak ist hingegen nicht sehr bequem“, erklärt Lukas Jungmann.
Ufogel: Ein Haus für Wanderer
Aus dem ursprünglichen Entwurfsgedanken wurde ein wind- und wetterfestes Haus, innen und außen komplett aus Holz, das zu jeder Jahreszeit sicheren Unterschlupf gewährt. Das Panoramafenster, das die Natur und den Himmel ins Innere holt, soll an das Biwak erinnern. Ausschlaggebend für die skulpturale Form des Ufogels war der Grundriss: „Wir haben zuerst das Raumkonzept entwickelt und dann das Haus darum herum gebaut“, sagt Lukas Jungmann.

Sowohl die Schindeln an der Fassade als auch jede sichtbare Fläche im Inneren bestehen aus Lärchenholz. Im Bad und in der Dusche wurde regional vorkommender Lausterstein verbaut. Der Innenraum öffnet sich zu einem einzigen großen, zweigeschoßigen Wohnraum. Auf 30 Quadratmeter sind alle notwendigen Funktionen wie Schlafen, Kochen und Wohnen untergebracht. Rechnet man die Liegewiese vor dem Panoramafenster im Halbstock dazu, beträgt die Gesamtfläche etwa 45 Quadratmeter.

Ufogel: Ein Haus für Wanderer
Die Einrichtung ist multifunktional konzipiert, sodass beinahe jedes Möbelstück verwandelt werden kann. Die Sitzbank und der Tisch lassen sich versenken und der Küchenblock kann zum Tresen werden. Das Doppelbett wird zur Couch und der Schrank ist platzsparend unter der Treppe eingebaut. „Wir haben versucht, jeden Quadratmeter perfekt zu nutzen“, sagt Lukas Jungmann. Weil sich der Raum flexibel an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen lässt, überzeugt der Ufogel nicht nur als Feriendomizil: „Hier wurden auch schon einige Feste gefeiert“, sagt Jungmann. Den Ufogel kann man übrigens nicht nur mieten, sondern auch kaufen und genauso gut als Bootshaus oder Ausstellungspavillon nutzen. Dank der Stelzen kann sich der Ufogel wie ein Zelt an jeden Untergrund anpassen und könnte an jedem Ort errichtet werden – auch im Wasser.

www.ufogel.at
Ufogel: Ein Haus für Wanderer
Zwei Generationen, zwei Unternehmen – vereint unter einem Dach: Peter Jungmann führt ein Architekturbüro während Lukas Jungmann die „Aberjung Design Agency“ betreibt. Zusammen realisierten sie bereits mehrere Wettbewerbe sowie diverse Wohn- und Gewerbebauten. Während Peter Jungmann für das Entwickeln der Raumkonzepte zuständig ist, gestaltet Lukas Jungmann Visualisierungen und entwirft das Mobiliar. Erst vor Kurzem wurde das Team aus Liezen in Osttirol mit dem BTV Holzbaupreis 2013 für den Bau des Bürogebäudes von Holzbau Lusser ausgezeichnet.

www.aberjung.com

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