Nicht auf dem Holzweg

Bauen mit Holz
Großbauten aus Holz erleben weltweiteine Renaissance.

Ein alter Werkstoff mit Zukunft: Holz taugt zu viel mehr als nur für urige Almhütten und rustikale Kaminstüberln. Mit Brettern lässt sich erstaunlich Zeitgemäßes und obendrein Nachhaltiges gestalten. Der Südtiroler Planer Matteo Thun hat es mit seinen puristischen Hotelbauten bewiesen. Modelle von rund 30 realisierten Holzbau-Projekten, darunter ein Drittel aus Österreich, sind im Künstlerhaus ausgestellt: „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“ zeichnet „ein völlig neues Bild.

Traditionelle Vorstellungen von Holzarchitektur werden hier zugunsten ästhetischer Konstruktionen aufgelöst, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären“, sagt der Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann. Sein achtstöckiger Büroturm LCT ONE – der größte Mitteleuropas in Holz – wurde kürzlich in Dornbirn eröffnet.

Brücken, Stadien, ja selbst Hochhäuser aus Holz sind technisch längst möglich. Rein rechnerisch würde sogar ein Drittel der jährlichen Holzernte für alle Neubauten reichen. Die vielen fantastischen Eye Catcher aus Beton, Ziegel, Stahl und Glas haben wohl den Blick verstellt für den nachhaltigsten Baustoff überhaupt.

Nicht auf dem Holzweg
Bauen mit Holz
Die Ausstellung präsentiert u. a. neben der Salzburger Passivwohnanlage Samer Mösl von sps-Architekten die Yusuhara Town Hall von Kengo Kuma. Denn trotz der einzigartigen Holzbautradition ist der moderne Holzbau in Japan – abgesehen von Fertigteilhäusern – eher selten.

Das Weingut Pérez Cruz in Chile beeindruckt durch eine imposante Holzkonstruktion. Und bei der neuen Monte-Rosa-Hütte im schweizerischen Oberwallis mit Königsblick aufs Matterhorn stellte die exponierte Lage auf 2883 m Höhe hohe Anforderungen an Konstruktion, Hülle und Versorgung des Holzbaus im Silbergewand, der 2009 entstanden ist.

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