Gerne daheim

Gerne daheim
Ein Zuhause, das stilvoll ist und trotzdem gemütlich: Einrichtungsexpertin Judith Wilson zeigt, wie’s geht.

Platz ist kostbar und jedes Zimmer muss sich gesondert behaupten. Aber wie gelingt es unter diesen Umständen, eine Wohnung oder ein Haus mit Charme einzurichten? Am besten legt man nicht unbedacht los, sondern sondiert diverse Vorschläge von guten Einrichtungsprofis.

So unterschiedlich die Geschmäcker auch sein mögen: Man spürt schnell, ob bestimmte Tipps für einen selbst brauchbar und stimmig sind oder nicht.

Als guter Ratgeber könnte sich etwa das neue Buch der britischen Interior-Expertin Judith Wilson erweisen. Anhand vieler beeindruckender Bildbeispiele zeigt sie in Wohlfühlen, wie man entspannt das Beste aus alter und neuer Architektur herausholt.

„Wir alle wollen möglichst unbeschwert wohnen. Ohne ein Mindestmaß an Planung ist diese aber nicht zu haben“, betont Wilson. Raum für Raum erklärt sie, worauf es ihrer Ansicht nach ankommt:

Behagliche Wohnzimmer

Gerne daheim
„Ein flackerndes Feuer, tiefe Sessel oder Sofas und weiche Stoffe machen ein Wohnzimmer zu einem anziehenden Ort, der zum Entspannen einlädt.“

Fernsehen, Gäste empfangen, Zeitung lesen oder alles zusammen? Jeder Raum muss meist mehrere Funktionen erfüllen. Fragen Sie sich deshalb früh, was sie sich von Ihrem Wohnzimmer erwarten.

Schauen Sie sich zunächst die Architektur an. Gibt es einen Feuerplatz, eine tiefe Fensternische, einen Erker oder eine Terrassentür? Wie sieht der Fußboden aus? Diese baulichen Gegebenheiten sind der erste Anhaltspunkt für die Richtung der Ausstattung.

„Mit einer überlegten Auswahl leuchtender Farben, mit waschbaren Textilien und gemütlichen Möbelstücken ist es leicht, einen behaglichen und pfiffigen Raum zu schaffen, den jeder genießen wird.“

Ruhige Schlafzimmer

„Ein entspanntes Schlafzimmer braucht nicht mehr als geschwungene Linien, eine gedämpfte Farbpalette und ein einladendes Bett.“

Finden Sie die Balance zwischen Ordnung, Komfort und Entspannung. Ein Schlafzimmer sollte möglichst alle drei Komponenten berücksichtigen. Planen Sie multifunktionalen Sonnenschutz und Vorhänge ein, um das Licht von draußen gut steuern zu können. Auch weiche Oberflächen, wie Holz und schöne Stoffe, versprechen gute Erholung.

Besorgen Sie Bettwäsche, die auch gut aussieht, wenn sie leicht verknittert ist. Feines Leinen sieht etwa immer gut aus und verspricht außerdem höchsten Wohlfühlgenuss. Den Unterschied zu herkömmlicher Baumwolle muss man selbst erlebt haben – mittlerweile gibt es sehr gute Leinenbettwäsche auch in großen Möbelhäusern zu moderaten Preisen.

Auch altes Leinen vom Flohmarkt, vom Dachboden der Großmutter oder bei eBay erstanden, leistet wertvolle Dienste.

Glückliche Kinderwelten

Wilson rät: „Schauen Sie sich die wichtigsten Plätze Ihres Zuhauses mit den Augen eines Kindes an und die Wohnungsplanung wird Ihnen leichtfallen.“

Am besten kombinieren Sie witzige Details, verlockende Farben und abgenutzte Oberflächen (zum Beispiel ein alter Schultisch mit Holzplatte, das sorgt für Wohlfühlatmosphäre).

Organisieren Sie so viel Stauraum wie möglich. Insgesamt streben Sie am besten nach einer guten Balance zwischen Ordnung und Originalität.

Achtung: Ordnung bedeutet nicht, dass alles immer in Schränken, Kommoden oder Schachteln verräumt werden muss. Bunte Kinderbücher und Spielzeug sind eine Quelle der Inspiration – in flachen Regalen lassen sich alle Lieblingssachen schnell aufräumen und hübsch ausstellen.

Bringen Sie fröhliche Details ins Kinderzimmer: Kleine Mädchen lieben einen Himmel voller chinesischer Lampen über dem Bett oder eine bunte Decke, kleine Buben eine Hängematte oder Blechspielzeug an der Wand. Wie man auf Seite 6 gut sehen kann, sind Landkarten sehr dekorativ – auch noch für Halbwüchsige.

Oberflächen

„Viele Oberflächen berühren wir täglich oft. Da sich manche auf große Flächen erstrecken, sollte man neben Farbe und optischer Anmutung auch ihre haptischen Reize bedenken.“

Eine Grundregel des Einrichtens lautet: Der Fußboden gibt die Grundstimmung vor. An ihm orientiert sich alles andere. Verwenden Sie auf einer Ebene maximal zwei verschiedene Fußbodenarten (Bad und WC ausgenommen).

Praktische Rückzugsräume

„Ob Ihr persönlicher Rückzugsraum aufgeräumt oder leicht chaotisch ist – konzentrieren Sie sich auf die dekorativen Elemente, die am meisten Entspannung versprechen.“ Oft gibt es eine tote Ecke, in der Platz genug für einen bequemen Sessel und einen Tisch ist.

Gerne daheim
Alles in allem hilft einem der kluge Bildband, zu erkennen: Man braucht weder viel Geld noch eine komplett neue Einrichtung, um gut zu wohnen.

Buchtipp

Judith Wilson: „Wohlfühlen – wie wir entspannt und glücklich wohnen“

Mit vielen anschaulichen Fotos

und praktischen Tipps

Callwey Verlag, € 25,70

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